Angesichts des Anstiegs der Covid-19-Infektionen in China denke man über die Entnahme nach, um etwaige neue Varianten auf die Spur zu kommen, sagt ein Vertreter der US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention gegenüber Reuters.

Die USA erwägt Regierungsangaben zufolge Corona-Massnahmen für Reisende aus China. "In der internationalen Gemeinschaft wächst die Besorgnis über den anhaltenden Anstieg der Corona-Infektionen in China und den Mangel an transparenten Daten, einschliesslich genomischer Sequenzdaten, die aus der VR China gemeldet werden", sagen Regierungsbeamte. Einige Krankenhäuser und Bestattungsinstitute in China sind überfordert, da sich das Virus weitgehend unkontrolliert in dem 1,4 Milliarden Einwohner zählenden Land ausbreitet.

Offizielle Statistiken weisen jedoch nur einen Toten im Zusammenhang mit dem Virus in den sieben Tagen bis Montag aus, was bei Gesundheitsexperten Zweifel an den Angaben der Regierung schürt. Die Zahlen stimmen nicht mit den Erfahrungen überein, die weit weniger bevölkerungsreiche Länder nach ihrer Wiedereröffnung gemacht haben. Japan, Indien und Malaysia haben bereits verschärfte Vorschriften für Reisende aus China angekündigt.

Die Zahl der Corona-Todesfälle in China ist Experten der britischen Daten-Firma Airfinity zufolge vermutlich auf 9000 pro Tag gestiegen. Das wäre fast eine Verdoppelung im Vergleich zur Schätzung in der vergangenen Woche. Der Höhepunkt der jetzigen Welle dürften den Modellrechnungen zufolge am 23. Januar erreicht werden mit etwa 25'000 Toten pro Tag, heisst es weiter. Die Regierung in Peking hat seit einer Kehrtwende in ihrer Corona-Politik am 07. Dezember zehn Tote in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet.

Südkorea verlangt derweils von Reisenden aus China einen negativen Covid-Test. "Wir werden uns darauf vorbereiten, strengere Massnahmen zu ergreifen, falls sich die Situation verschlechtert und wir einen raschen Anstieg der Infektionen durch Neuankömmlinge oder das Auftreten neuer Varianten sehen", sagt der südkoreanische Ministerpräsident Han Duck-soo.

Wegen der von Peking beschlossenen Aufhebung der strengen Null-Covid-Politik müssen alle Einreisenden aus China vor der Abreise ein negatives Covid-Testergebnis vorlegen. Zudem müssen sich die Reisenden bei der Ankunft einem weiteren PCR-Test unterziehen. Südkorea werde, laut Han Duck-soo, die Kurzzeitvisa für chinesische Staatsangehörige bis Ende nächsten Monats einschränken und die Zunahme von Flügen aus China vorübergehend stoppen. Der internationale Flughafen Incheon solle als einziges Tor für alle Flüge aus dem Nachbarland genutzt werden.

(Reuters)