"Dies ist ein entscheidender Moment", sagte er am Freitag vor Vertretern aus etwa 50 Ländern auf dem rheinland-pfälzischen US-Luftwaffenstützpunkt. Die russischen Streitkräfte formierten sich gerade neu, rekrutierten weitere Soldaten und versuchten aufzurüsten. "Das ist nicht der Moment, langsamer zu werden. Es ist der Zeitpunkt, tiefer zu graben", betonte Austin mit Blick auf weitere Waffenlieferungen. An der Konferenz nimmt für Deutschland der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) teil, der erst am Donnerstag vereidigt wurde.

"Die ukrainische Bevölkerung schaut auf uns. Der Kreml schaut auf uns. Und die Geschichte schaut auf uns. Also werden wir nicht nachlassen", sagte Austin. Die Verbündeten würden die Selbstverteidigung der Ukraine unterstützen, "solange es nötig ist".

In seiner Rede hob er die Unterstützungsleistungen vierer Verbündeter hervor. Er lobte die Zusage von Patriot-Luftabwehrsystemen und Marder-Schützenpanzern aus Deutschland, Spähpanzern aus Frankreich und Luftabwehrsystemen aus Kanada. Polen dankte er für die Lieferung gepanzerter Fahrzeuge, die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte und die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Kriegsgebiet.

Auf die Debatte über die Lieferung von Kampfpanzern westlicher Bauart ging Austin nicht ein. Die USA hatten am Donnerstagabend weiterer militärische Unterstützung im Wert von 2,5 Milliarden US-Dollar angekündigt. Das Paket enthält aber keine Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams.

Die Amerikaner haben in den vergangenen Wochen aber deutlich gemacht, dass sie keine Einwände gegen die Lieferung von Leopard-2-Panzern aus deutscher Produktion hätten. Weltweit verfügen die Streitkräfte von 20 Ländern über diese Panzer. Jede Weitergabe an die Ukraine müsste von der Bundesregierung genehmigt werden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich noch nicht zu möglichen Leopard-Lieferungen positioniert und immer wieder darauf verwiesen, dass ihm ein gemeinsames Handeln mit den USA wichtig sei.

(AWP)