«Das Motorschiff 'Chem Pluto', ein unter liberianischer Flagge fahrender, von Niederländern betriebener Chemikalien-Tanker in japanischem Besitz wurde heute gegen 10.00 Ortszeit im Indischen Ozean getroffen», sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums am Samstag (Ortszeit) Reuters. Der Angriff sei 200 Seemeilen vor der Küste Indiens mit einer aus dem Iran abgefeuerten Drohne erfolgt. Es handele sich um den siebten iranische Angriff auf ein Handelsschiff seit 2021.
Bereits am Samstag europäischer Zeit hatte die britische Firma für Schifffahrtssicherheit Ambrey berichtet, durch den Drohnen-Angriff sei ein Feuer auf dem Schiff ausgebrochen, das von der Besatzung gelöscht werden konnte. In den Frachter sei Wasser eingedrungen. Eine Stellungnahme vom iranischer Seite lag zunächst nicht vor.
Die US-Armee habe am Samstag vier Drohnen abgeschossen, die auf einen US-Zerstörer im Roten Meer zusteuerten, gab die für den Nahen Osten zuständige Leitstelle des US-Militärs Centcom bekannt. Die Flugkörper seien von Gebieten im Jemen gestartet worden, die von den aufständischen Huthi kontrolliert würden. Die mit dem Iran verbündeten Huthis greifen seit Wochen Handelsschiffe in der Strasse von Bab al-Mandab am südlichen Ende des Roten Meeres an. Sie wollen damit die Palästinenser im Gazakrieg unterstützen.
Nach Centcom-Angaben gaben am Samstag zwei Frachter Notrufe ab. Ein unter norwegischer Flagge fahrender Tanker meldete einen folgenlosen Drohnen-Angriff. Ein unter indischer Flagge fahrender Rohöltanker teilte mit, von einer Drohne getroffen worden zu sein. Zudem seien zwei Anti-Schiffs-Raketen von den Huthi-Gebieten aus in Richtung Rotes Meer abgefeuert worden. Es gebe aber keine Meldungen von Treffern. Die britische Agentur Maritime Trade Operations berichtete, ein unbemanntes Flugsystem sei in der Nähe eines Schiffes in der Strasse von Bab al-Mandab, explodiert.
Zum Schutz der Schifffahrt in den für den Welthandel wichtigen Seewege haben die USA vor drei Tagen den Einsatz Prosperity Guardian (Wohlstands-Wächter) gestartet. Nach US-Angaben sind über ein Dutzend Länder bereit, sich daran zu beteiligen. Geplant sind Patrouillen im Roten Meer vor Jemen. Deutschland hat noch nicht entschieden, ob sich die Bundeswehr an dem Einsatz beteiligen wird.
(Reuters)