Die Geschäfte seien als Anreiz für Russland gedacht, einem Frieden in der Ukraine zuzustimmen, sagten am Dienstag mehrere mit den Gesprächen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Im Gegenzug könnten die USA Sanktionen gegen Russland lockern.
Nach Aussage der Insider erörterten die Beamten die Möglichkeit eines Wiedereinstiegs des US-Energieriesen Exxon Mobil in das russische Öl- und Gasprojekt Sachalin-1. Zudem sei es um den möglichen Kauf von US-Ausrüstung für russische Flüssiggas-Projekte (LNG) wie das mit westlichen Sanktionen belegte Arctic LNG 2 gegangen. Eine weitere Idee sei der Kauf von nuklear angetriebenen Eisbrecherschiffen aus Russland durch die USA gewesen.
Die Gespräche hätten während der Reise des US-Gesandten Steve Witkoff nach Moskau in diesem Monat stattgefunden, wo er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Investmentbeauftragten Kirill Dmitrijew getroffen habe. Sie seien auch im Weissen Haus mit US-Präsident Donald Trump erörtert worden. «Das US-Präsidialamt wollte nach dem Gipfel in Alaska unbedingt eine Schlagzeile über ein grosses Investitionsabkommen veröffentlichen», sagte einer der Insider. «So hat Trump das Gefühl, etwas erreicht zu haben.»
Das US-Präsidialamt erklärte auf Anfrage, Trump und sein nationales Sicherheitsteam setzten den Dialog mit russischen und ukrainischen Vertretern fort, um ein bilaterales Treffen zur Beendigung des Krieges zu erreichen. Es sei nicht im nationalen Interesse, diese Themen weiter öffentlich zu verhandeln. Trump hat damit gedroht, weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen, falls die Friedensgespräche keine Fortschritte machen.
Der Ölmulti Exxon hatte sich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022 aus seinem Russland-Geschäft zurückgezogen. Der 30-prozentige Betreiberanteil an dem Projekt Sachalin-1 im Fernen Osten Russlands wurde im selben Jahr von Russland beschlagnahmt. Die USA haben mehrere Sanktionswellen gegen das russische Projekt Arctic LNG 2 verhängt, das mehrheitlich dem Konzern Novatek gehört. Laut einem der Insider will die Regierung in Washington Russland dazu bewegen, US-Technologie anstelle von chinesischer zu kaufen. Dies sei Teil einer Strategie, um die Beziehungen zwischen Peking und Moskau zu schwächen.
(Reuters)