Die Aktien von VAT verlieren im frühen Handel nach der Publikation der Quartalsergebnisse zeitweise fast 4,8 Prozent auf 314,50 Franken. Ein enttäuschender Auftragseingang schreckt Anleger ab. Er liegt mit 248 Millionen Franken deutlich unter den Erwartungen von 273 Millionen Franken.

Die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) relativieren jedoch die Bedeutung dieser Kennzahl: «Investoren sollten nicht vergessen, dass sich hier die Devisenvolatilität und der starke Schweizer Franken stark negativ bemerkbar machen.» Da die Abrufzeiten der VAT-Kunden sehr kurz seien, verliere der Auftragseingang somit etwas an Aussagekraft, so die ZKB.

Grundsätzlich laufe das Geschäft von VAT weiterhin sehr gut, und das Wachstum dürfte deutlich über dem Sektorenwachstum liegen, heisst es weiter. Die grössten Wachstumstreiber stünden noch bevor.

Dem stimmen die Vontobel-Analysten zu. Die Halbleiterindustrie befinde sich in der Frühphase eines umfassenden Technologiewandels - mit neuen Chiparchitekturen, höherer Energieeffizienz und leistungsfähigeren Speicherchips. Die aktuelle Auftragslage spiegle diese Entwicklung jedoch noch nicht wider.

Aus diesem Grund erwartet Vontobel eine deutliche Beschleunigung des Umsatzwachstums - konkret ab dem zweiten Halbjahr 2025 und im darauffolgenden Jahr. Für diese Entwicklung sei VAT bestens aufgestellt.

Vontobel empfiehlt die VAT-Papiere deshalb zum Kauf. Die Bank stellt das dritthöchste Kursziel im Markt bei 420 Franken. Das entspricht einem Gewinnpotenzial von über 30 Prozent gegenüber dem derzeitigen Kursniveau. Die ZKB ist mit «Marktgewichten» etwas zurückhaltender. 

In der Summe sind die Analysten ebenfalls etwas vorsichtiger: Der Konsens sieht das zwölfmonatige Kursziel bei 345 Franken - ein Gewinnpotenzial von gut 9 Prozent. Elf Experten raten zum Halten, sechs zum Kauf und nur einer gibt eine Verkaufsempfehlung ab.

(cash)