Der Vakuumventil-Hersteller VAT publiziert am Donnerstag, 27. Juli, sein finales Ergebnis für das erste Semester 2023 bekanntgeben. Für Analysten steht vor allem der Ausblick auf das Gesamtjahr im Fokus.
 
Mitte Juli hatte VAT in einer Vorabmeldung bereits einen deutlichen Rückgang beim Umsatz (-17 Prozent) und insbesondere beim Auftragseingang (-56 Prozent) bekannt gegeben. Das Minus war in dem Umfang von den Analysten jedoch erwartet worden, da sich die Halbleiterbranche gerade in einer zyklischen Schwächephase befindet. Teilweise fielen die Einbussen sogar weniger stark aus, als befürchtet worden war. 

Die Papiere von VAT blieben von den schlechten Zahlen unberührt. Seit Jahresanfang haben sie rund 40 Prozent an Wert zugelegt und sind damit zweitstärkster Wert im SLI. Mit einem Kurs von etwas über 350 Franken notieren sie aber immer noch deutlich unter dem Allzeithoch von 480 Franken, das im November 2021 mitten in der Corona-Krise und unter dem Einfluss der Chipknappheit erreicht wurde. Im Vorjahr haben die Papiere unter dem Einfluss der Schwäche im Halbleitermarkt deutlich Federn gelassen.

Was die erhoffte Erholung in der Halbleiterindustrie angeht, sind die Signale aktuell uneinheitlich. So hat etwa der grösste Chiphersteller TSMC erst kürzlich seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr deutlich nach unten korrigiert. Auf der anderen Seite kündigte das Unternehmen weitere Investitionen in seine Fabriken an. Auch Intel hatte weitere Ausweitungen der Produktionskapazitäten in Aussicht gestellt. Stimulierend wirken sich aus die grossen Programme zur Förderung der Chipproduktion in den USA und der EU aus.

Die Analysten erwarten daher, dass der aktuelle Abwärtszyklus in der Halbleiterbranche gegen Ende Jahr beendet sein könnte. Bei einem dann wieder erwarteten Aufschwung wäre VAT sehr gut positioniert, zeigten sich Marktbeobachter überzeugt. Das Unternehmen hat stark in die Ausweitung seiner Produktion und neue Technologien investiert, die bei der nächsten zyklischen
Markterholung gefragt sein werden.

Gegenwind drohe VAT in der zweiten Jahreshälfte jedoch vom starken Franken. Dieser dürfte den Analysten zufolge die Profitabilität von VAT stark negativ beeinflussen. Die EBITDA-Marge für das Gesamtjahr könnte daher am unteren Ende der Guidance von 32 bis 37 Prozent zu liegen kommen.

(AWP)