In der Periode von Juli bis September 2022 setzte VAT laut Mitteilung vom Donnerstag 305,5 Millionen Franken um, 33,2 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Damit lag die Firma in der oberen Hälfte ihrer Prognose von 290 bis 310 Millionen Franken.

Der Auftragseingang stieg im gleichen Zeitraum um 4,5 Prozent auf 312,2 Millionen Franken. Getrieben wurde das Wachstum vor allem durch eine hohe Nachfrage der Halbleiterindustrie nach Ventilen und Servicedienstleistungen.

Mit den Zahlen übertraf VAT die Erwartungen der Analysten im AWP-Konsens, die einen Umsatz von 294,7 Millionen und einen Auftragseingang von 311,2 Millionen Franken erwartet hatten. Die Schätzungen gingen jedoch teils weit auseinander.

Im Vergleich zum Vorquartal fällt das Umsatzwachstum mit 6,9 Prozent deutlich verhaltener aus. Der Auftragseingang ging sogar um 11,9 Prozent zurück. Der Auftragsbestand stagniert in etwa auf dem Niveau vom zweiten Quartal bei 563,0 Millionen Franken (+0,7 Prozent). Das "Book-to-bill-Verhältnis" kam bei 1,02 zu liegen.

Halbleitergeschäft treibt Umsatzwachstum

Motor für die Auftragsentwicklung war im dritten Quartal der Geschäftsbereich Semiconductor. Die Bestellungen lagen leicht über den Werten vom Vorjahresquartal, der Nettoumsatz stieg gleichzeitig um 40,4 Prozent auf 191,9 Millionen Franken. Dabei habe VAT durch den Technologiewandel in der Chipindustrie auch seine Marktposition stärken können.

Weniger gut lief es im Geschäftsbereich Display & Solar, wo der Auftragseingang rückläufig war (-3,2 Prozent). Der Negativtrend der Vorquartale setze sich damit fort. Ein positiver Trend zeichnete sich hingegen im Solarbereich ab, wie es weiter heisst.

Beim Geschäftsbereich Advanced Industrials ging der Auftragseingang im dritten Quartal um rund 13 Prozent zurück. Als Hauptgrund führt das Unternehmen den Projektcharakter des Geschäfts in diesem Segment an. Der Umsatz legte jedoch um fast ein Viertel auf rund 41 Millionen Franken zu. Dabei überholte Asien erstmals Europa als grösste Marktregion.

Durch die anhaltend hohen Investitionen der Chipfertiger in ihre Fabriken sei die Nachfrage nach Dienstleistungen im dritten Quartal weiter hoch gewesen, heisst es. Das Dienstleistungssegment verzeichnete daher einen Rekordumsatz von 54,6 Millionen Franken, fast ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Auftragseingang lag mit 68,1 Millionen Franken fast 40 Prozent über dem Vorjahreswert.

Ausblick grösstenteils optimistisch

Bei den Aussichten für das Schlussquartal ist das Unternehmen optimistisch. Aufgrund technologischer Fortschritte soll der Auftragseigang auf hohem Niveau bleiben. Auch im vierten Quartal sieht das Unternehmen eine positive Dynamik im Halbleitermarkt. Für 2023 erwartet VAT dort jedoch eine moderate Abschwächung.

Das Unternehmen rechnet für das Gesamtjahr mit einem deutlich höheren Umsatz von 1,14 bis 1,17 Milliarden Franken nach 901,2 Millionen im Vorjahr. Die EBITDA-Marge soll in etwa auf dem Halbjahresniveau von 35 Prozent zu liegen kommen (VJ 34,2 Prozent). Beim Gewinn erwartet das Unternehmen noch einmal einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als 217,4 Millionen Franken eingefahren wurden.

Für das vierte Quartal gibt VAT eine Umsatzprognose von 285 bis 315 Millionen Franken. Unsicherheiten blieben jedoch bestehen. Die Situation in der Lieferkette etwa dürfte schwierig bleiben. Zudem seien die Auswirkungen der am 7. Oktober erlassenen US-Vorschriften zur Einschränkung des Chip-Verkaufs nach China noch nicht absehbar.

(AWP)