Die Aktie von Lonza fällt am Montag an der SIX bis 4 Prozent auf 316 Franken. Die Aktie hat sein Anfang Juni zweitweise rund die Hälfte des Wertes eingebüsst.

Das Unternehmen hat zuletzt nicht nur seine Margenziele mehrmals angepasst. Auch der Abgang eines weiteren CEO hat dem Image zugesetzt.

Mit dem Analysten der Royal Bank of Canada (RBC) prügelt nun ein weiterer Analyst auf Lonza ein. "Das Vertrauen ist erschüttert", heisst es in einer Studie. Lonza wurde bei RBC nun von "Outperform" gleich doppelt auf "Underperform" herabgestuft.

Das Kursziel wurde von 705 Franken auf gerade mal 270 Franken zusammengestrichen. Das bedeutet ein weiteres Abwärtspotential für die Aktie von 18 Prozent vom letzten Schlusskurs.

Der zuständige RBC-Analyst stellt fest, dass die fehlende Anhebung der Wachstumsprognosen am jüngsten Kapitalmarkttag ihn dazu veranlasst, seine Investitionsthese zu überdenken. Er reduziert seine Schätzungen für den Gewinn pro Aktie zwischen 2024 bis 2026, basierend auf niedrigeren Umsätzen in allen Geschäftsbereichen.

Anhaltender Wettbewerbsdruck

Neue, gross angelegte Anlagen würden erst 2025-2026 in Betrieb genommen, so RBC weiter. Es stünden offenbar auch keine kommerziellen Markteinführungen von Antikörpern an. Vielmehr gebe es hier einen anhaltenden biotechnologischen Gegenwind. Und auch Faktoren wie der anhaltende Wettbewerbsdruck bei Kapseln und der fehlende CEO sorgten für das insgesamt getrübte Bild.

Lonza bleibe eine "Black Box" in Bezug auf den Wachstumspfad und die Margenentwicklung, schrieb schon der für Lonza zuständige Stifel-Analyst Ende November. Interims-CEO und Verwaltungsratspräsident Albert Baehny habe am Kapitalmarkttag zwar versucht, für etwas Klarheit zu sorgen. Für einen Aussenstehenden gebe es jedoch weiterhin zu viele unbekannte und bewegliche Teile, um ein klares Bild zu erhalten.

Positiver ist die UBS bei Lonza. Die Bank senkte zwar das Kursziel auf 580 von 630 Franken, die Einstufung lautet aber weiterhin "Buy". 2024 dürfte ein Übergangsjahr in Bezug auf das Wachstum sein, so der zuständige Analyst. Die Wiederherstellung des Anlegervertrauens brauche Zeit. Er hält aber an der Kaufempfehlung fest und schätzt die Aktie im Vergleich zu anderen Unternehmen für unterbewertet ein.

(cash/AWP/Bloomberg)