Die Aktie von Swiss Re steigt im frühen Handel am Montag um 1,3 Prozent auf 82,44 Franken. Das ist der höchste Stand seit Mitte Mai. Die Aktie hat seit dem Jahrestiefstand von Anfang August rund 15 Prozent gewonnen.

Swiss Re rechnet in der Rückversicherungsbranche mit weiteren Preissteigerungen. In einer Welt mit wachsenden geopolitischen Spannungen, wirtschaftlicher Unsicherheiten und dem Klimawandel sei mit einer verstärkten Nachfrage nach Schutz vor Risiken zu rechnen, teilte Swiss Re am Montag anlässlich des Branchentreffens "Rendez-Vous de Septembre" in Monte Carlo in einem Communiqué mit. Aktuell sei die Branche besonders mit Themen wie Inflation oder Rezession konfrontiert. Hinzu kämen Energieschocks, Cyberrisiken oder Probleme in den Lieferketten.

"Die zunehmenden Naturkatastrophen führen dazu, dass wir die Versicherungsprämien anheben müssen", sagte Swiss-Re-Chef Christian Mumenthaler in einem Interview mit dem deutschen "Handelsblatt" letzte Woche. Für Preiserhöhungen spreche auch, dass die Rückversicherer zuletzt keine hohen Gewinne erwirtschaftet hätten, "aber so ist es eben in Krisenzeiten". Um ökonomisch über längere Zeit bestehen zu können, müssten jedoch die Erträge stimmen. "Deshalb gibt es keine andere Wahl, als die Preise zu steigern."

Der zweitgrösste Rückversicherungskonzern der Welt konnte im zweiten Quartal den happigen Verlust des Startquartals wieder ausbügeln. Swiss Re erzielte unter dem Strich im gesamten ersten Halbjahr einen kleinen Reingewinn von 157 Millionen US-Dollar. Das Resultat ist aber trotz der Erholung in letzter Zeit noch ganz weit weg vom Vorjahressemester, als die Swiss Re einen Reingewinn von einer Milliarde Dollar eingefahren hatte.

(cash/AWP)