Trotz des wieder aufgeflammten Nahostkonflikts und möglicher Folgewirkungen auf den Ölpreis wird die EZB aus Sicht des Notenbankers Francois Villeroy de Galhau ihr mittelfristigen Inflationsziel erreichen. In einem Interview mit «franceinfo radio» sagte der französische Zentralbankchef am Dienstag, die EZB sei besonders besorgt über die Entwicklung der Ölpreise. Doch machten diese Preise nur einen kleinen Teil der Gesamtinflation aus, die insgesamt immer noch «deutlich» rückläufig sei. Die Inflation sollte bis 2025 das Ziel der Europäischen Zentralbank von rund zwei Prozent erreichen, obwohl die Gewalt in Israel die Rohstoffpreise belaste, sagte der französische Notenbankchef.

Die aktuellen Zinssätze der EZB seien auf einem «guten Niveau». Villeroy bekräftigte seine Haltung, wonach jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für weitere Erhöhungen sei. Die EZB hat seit Sommer 2022 im Kampf gegen die hohe Inflation die Zinsen bereits zehn Mal in Serie angehoben, zuletzt Mitte September um einen viertel Prozentpunkt. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz liegt damit nunmehr bei 4,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit dem Beginn der Währungsunion 1999.

(Reuters)