Die US-Zahlungsdienstleister Visa und Mastercard stehen einem Medienbericht zufolge kurz vor einer Einigung mit Händlern im langjährigen Streit um Kreditkartengebühren. Wie das «Wall Street Journal» am Samstag unter Berufung auf Insider berichtete, sollen die Gebühren gesenkt werden und Händler mehr Möglichkeiten erhalten, bestimmte Kreditkarten abzulehnen. Konkret sollen die sogenannten Interchange-Gebühren, die typischerweise zwischen zwei und 2,5 Prozent pro Transaktion liegen, über mehrere Jahre im Schnitt um rund einen Zehntelprozentpunkt gesenkt werden. Visa und Mastercard lehnten eine Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters ab.

Mit der Einigung soll ein Rechtsstreit beigelegt werden, der bis ins Jahr 2005 zurückreicht. Händler werfen den beiden Konzernen seit langem vor, hohe Gebühren zu verlangen und ihnen durch sogenannte «Anti-Steering»-Regeln zu verbieten, Kunden zu günstigeren Zahlungsmitteln zu bewegen. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Unternehmen auf einen Vergleich in Höhe von schätzungsweise 30 Milliarden Dollar geeinigt. Der nun ausgehandelte Vergleich soll dem Bericht zufolge auch Regelungen zu Aufschlägen für Kartenzahlungen (Surcharging) umfassen. 

(Reuters)