Ein solches Ergebnis würde zwei weitere Erhöhungen um je einen Viertelprozentpunkt bedeuten – beginnend mit dem von den Währungshütern bereits deutlich signalisierten Zinsschritt am 27. Juli.
In der letzten Bloomberg-Umfrage hatten Volkswirte das Gipfelniveau beim EZB-Einlagensatz noch bei 3,75 Prozent gesehen.
Der Inflationsausblick im Euroraum hat sich wieder etwas eingetrübt. In den nächsten Monaten ist zwar mit rückläufigen Teuerungsraten zu rechnen. Die Inflation dürfte aber weniger rasch abnehmen als zunächst erwartet. Die Inflationserwartung der Volkswirte für 2025 liegt inzwischen bei 2,1 Prozent nach zuvor 2 Prozent.
Die Prognosen gehen aufwärts - hart wird es eher nicht
Die Kerninflation, die im Fokus der Frankfurter Währungshüter steht, wird 2023 etwas niedriger als im vergangenen Jahr gesehen. Die Prognosen für 2024 und 2025 sind allerdings auf 2,8 Prozent und 2,4 Prozent gestiegen. Letztere Schätzung übertrifft die EZB-Projektion.
Die Kontroverse über den weiteren geldpolitischen Kurs der EZB verschärft sich. Einige im Notenbankrat wollen nicht ausschliessen, dass im Kampf gegen die Inflation auch nach dem Sommer die Zinsen angehoben werden müssen. Andere indessen treibt die Sorge um die Konjunktur um, die Mühe hat, die leichte Winterrezession hinter sich zu lassen.
Mit einer harten Landung rechnen allerdings weder die EZB-Räte noch die meisten Ökonomen. Im zweiten bis vierten Quartal dieses Jahres sehen die Notenbanker das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone um jeweils 0,2 Prozent wachsen. Für 2024 erwarten sie ein Wirtschaftswachstum von 1 Prozent und für 2025 von 1,6 Prozent.
(Bloomberg)
