DKSH fällt am Freitag bis 7,4 Prozent. Somit kosten die Aktien am Morgen noch rund 53,60 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI tendiert währenddessen leicht höher (+0,05 Prozent). Die Jahresbilanz von DKSH beläuft sich, unter anderem aufgrund des Zoll-Rückschlags im April, auf 13,5 Prozent Kursverlust.
Grund für den Abschlag am Freitag ist die doppelte Rating- und Kurszieländerung durch BNP Paribas. Der Analyst geht auf «Outperform» gleich auf «Underperform» und streicht das Kursziel um fast 20 Franken auf 55 Franken zusammen. Damit ist er der einzige Experte, der die Aktien zum Verkauf empfiehlt. Ein Kollege spricht «Halten» aus, sieben empfehlen den Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt laut Bloomberg bei 72,86 Franken.
Der Analyst warnt vor möglichen Zahlenenttäuschungen. «Wir gehen davon aus, dass eine Kombination aus schwächeren makroökonomischen Bedingungen in den Endmärkten, sinkendem Verbrauchervertrauen, nachlassender Dynamik im Bereich Performance Materials und Wechselkurseffekten das Wachstum und die Gewinne belasten wird», schreibt der Experte. Er passt die Schätzungen für den Zeitraum 2025–2027 an und liegt 3–7 Prozent unter den Konsensprognosen.
Ähnliche Sorgen verursachten bereits im Juli einen starken Kursrückgang. Die Quartalszahlen lagen zwar im Rahmen der Erwartungen, jedoch enttäuschten die Resultate in den Geschäftsbereichen Consumer Goods und Performance Materials. Die ZKB betonte damals ebenfalls die «überraschend stark ausfallenden Wechselkurseffekte». Auf Jahressicht hielt DKSH am bisherigen Ausblick fest.
Zudem gab es jüngst auch Lichtblicke: Der auf Asien ausgerichtete Marktdienstleister hat in Singapur neues Geschäft an Land gezogen. So hat er die Marketing- und Vertriebsrechte für den von Eli Lilly entwickelten «Mounjaro KwikPen» erhalten. Ausserdem übernimmt DKSH Aston Chemicals, einen Distributor von Spezialchemikalien und Inhaltsstoffen für die Kosmetikindustrie in Grossbritannien und Polen.
Mittel- bis langfristig könnten die Expansionsschritte (Mounjaro, Aston Chemicals) sowie die Asien-Exposure wieder für Erholung sorgen. Bereits im ersten Halbjahr hat DKSH fünf Unternehmen übernommen.