Die Aktien von Nestlé notieren kurz nach Börsenstart um gut 0,1 Prozent im Minus bei 83,16 Franken. Zum Vergleich: Der SMI fällt um über 0,8 Prozent.

Nestlé informierte am gestrigen Mittwochabend über den Abgang des Verwaltungsratspräsidenten und ehemaligen CEO Paul Bulcke. Seit fast 50 Jahren war Paul Bulcke für den Nahrungsmittelmulti tätig. Die Bank Vontobel nennt den Abgang das «Ende eines wichtigen Kapitels».

Viel wichtiger war hingegen die zweite Nachricht des Konzerns: Der Posten des Verwaltungsratspräsidenten geht an den derzeitigen Vizepräsidenten Pablo Isla. Der Spanier war bis vor drei Jahren CEO und Verwaltungsratspräsidenten des Modekonzerns Inditex, zu dem Marken wie Zara, Massimo Dutti, Bershka oder Oysho gehören. Seit 2018 ist er Mitglied des Nestlé-Verwaltungsrates.

Laut Vontobel-Experten sei dieser Entscheid keine grosse Überraschung: Zu den Favoriten für diese Rolle wurden er und Luca Maestri, der ehemalige Finanzchef von Apple, gehandelt. Das Fernbleiben von Überraschungen wird im bisherigen Handel mit geringen Aktienkursschwankungen bestätigt.

«Pablo Isla verfügt über einen beeindruckenden Leistungsausweis bei Inditex und geniesst das Vertrauen der Anleger», schreiben die Vontobel-Experten. Die Analysten der Zürcher Kantobalbank (ZKB) wiederum versprechen sich von dieser Nachfolgeregelung Kontinuität: «Das neue Duo bei Nestlé bringt vor allem auch viel Erfahrung im Detailhandel mit.»

Dies ist besonders wichtig im aktuellen Umfeld: Der Aktienkurs hat in etwas mehr als zwei Jahren fast 40 Prozent an Wert verloren, zudem kam es zu einem überraschenden und abrupten CEO-Wechsel.

Vontobel wie auch die ZKB bestätigen die Kaufempfehlungen. Vontobel avisiert ein Kursniveau von 95 Franken, während die ZKB-Analysten von einer erwarteten relativen Überperformance von 14 Prozent sprechen. Insgesamt sprechen zehn Experten eine Kaufempfehlung aus, zwölf raten zum Halten und drei zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt knapp unter 90 Franken.

(cash)