Der Reingewinn 2022 lag mit 229,8 Millionen Franken um 40 Prozent unter dem im Vorjahr erreichten Rekordergebnis, wie einer Vontobel-Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Die Aktionäre erhalten dennoch eine unveränderte Dividende von 3,00 Franken je Aktie.

Die Kursrückgänge sowohl an den Aktien- wie an den Bondmärkten lasteten auf den verwalteten Vermögen, die per Ende des Jahres noch bei 204,4 Milliarden Franken lagen gegenüber 243,7 Milliarden per Ende 2021. Unter dem Strich flossen zudem Vermögen im Höhe von 5,2 Milliarden ab, nachdem im Vorjahr noch ein Netto-Neugeldzufluss von 8,1 Milliarden resultiert hatte.

Abflüsse im Asset Management

Zurückzuführen waren die Abflüsse auf das Asset Management. Nachdem das Geschäft mit den institutionellen Kunden während Jahren der Wachstumsmotor des Finanzinstituts war, flossen nun Mittel in Höhe von 10,6 Milliarden Franken ab. Die Kunden hätten sich weltweit mit der Wieder- oder Neuanlage zurückgehalten, schreibt Vontobel in der Medienmitteilung.

Dagegen konnte das Institut in der Vermögensverwaltung mit Privatkunden weitere Zuflüsse vermelden: Unter dem Strich vertrauten Wealth Management Kunden 5,4 Milliarden Franken neu an. Im aktuell unsicheren Umfeld suchten sie vor allem "Qualität und Kompetenz", wovon Vontobel habe profitieren können, gibt sich das Zürcher Institut überzeugt.

Betriebserträge gesteigert

Der Betriebsertrag bildete sich im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 1,29 Milliarden Franken zurück. Vontobel verdiente im Geschäft mit den Asset Management-Kunden deutlich weniger, während das Institut die Einnahmen im Wealth Management etwas steigern konnte. Sehr deutlich unter dem Vorjahr lagen die Erträge im Digital Investing: Die Nachfrage nach Hebelprodukten habe sich nach den hohen Umsätzen in den Corona-Jahren erwartungsgemäss deutlich zurückgebildet, konstatiert Vontobel.

Kostenabbau

Auf der Kostenseite hat Vontobel reagiert und den Geschäftsaufwand um rund 5 Prozent gesenkt. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis liege allerdings klar über dem selbstgesetzten Mittelfristziel, räumt das Institut ein. Wie bereits angekündigt, will die Zürcher Bank nun bis Ende 2023 die Kosten um weitere 65 Millionen Franken senken.

Das neue Jahr 2023 erwartet Vontobel erneut "herausfordernd", auch wenn sich die Märkte in den ersten Wochen etwas erholten. Das Finanzinstitut wolle nun seine Ertragsziele und seine strategischen Prioritäten für 2023-2024 weiter verfolgen.

(AWP)