Nach dem moderaten organischen Wachstum von 0,9 Prozent von Sika im ersten Quartal rechnen die Analysten mit einem insgesamt verhaltenen ersten Semester mit einem leichten Umsatzrückgang. Dies dürfte vor allem auf den negativen Währungseinfluss zurückzuführen sein, welcher den positiven Effekt des organischen Wachstums und den Akquisitionseffekt zunichte gemacht haben dürfte.

Die elf von der Nachrichtenagentur AWP befragten Analysten rechnen im ersten Halbjahr mit einem Konzernumsatz von 5,7 Milliarden Franken, einem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 1,08 Milliarden Franken sowie einer Marge von 19 Prozent.

Im Konsensus sehen die Experten eine leichte Verbesserung der EBITDA-Marge. Allerdings gibt es hier Stimmen, die davor warnen, dass der negative Währungseinfluss auf den operativen Gewinn womöglich unterschätzt werde. 

Der erste Ausblick für das Gesamtjahr 2025 wurde zuletzt im April bestätigt. Demnach wird eine Steigerung des Umsatzes in Lokalwährungen um 3 bis 6 Prozent erwartet sowie ein dazu überproportional zulegender Betriebsgewinn (EBITDA). Konkret rechnet Sika mit einer Betriebsgewinnmarge von 19,5 bis 19,8 Prozent.

Nur leichtes Wachstum im ersten Quartal

Das leichte Wachstum im ersten Quartal sei trotz eines unberechenbarer gewordenen globalen Welthandels und anhaltender geopolitischer Spannungen zustande gekommen, liess Sika anlässlich der Umsatzangaben zum ersten Quartal verlauten. In Märkten, in denen protektionistische Zölle den freien Handel erschwerten, zahle sich die lokale Lieferkette und der konsequente globale Produktionsausbau während der letzten Jahre als strategischer Vorteil aus.

So hat Sika erst Mitte Juni den Ausbau zweier Werke in China und Brasilien sowie den Bau einer neuen Fabrik in Marokko angekündigt. In der chinesischen Metropolregion Suzhou wird demnach der bestehende Standort erweitert. Dieser ist auf Polyurethan-Technologien mit hoher Viskosität spezialisiert, die für Klebe- und Dichtungslösungen im Automobil-, Bau- und Industriesektor eingesetzt werden. Sika rechnet in den drei Ländern in den nächsten Jahren mit einem überdurchschnittlichen Wachstum.

Von den Zolltarifen sieht sich Sika zudem «nicht unmittelbar betroffen». Nach Regionen betrachtet verzeichnete das Unternehmen im ersten Quartal denn auch auf dem amerikanischen Kontinent den besten Geschäftsgang. Nach einem guten Start ins Geschäftsjahr habe sich allerdings im letzten Monat des Quartals eine Verunsicherung im Markt manifestiert, so Sika im April. Zurückgeführt wurde diese auf die unterschiedlichen Signale der US-Handelspolitik. 

Die Sika-Aktie hat sich nach einer Abwärtsphase seit Mitte Mai in den vergangenen drei Tagen wieder leicht erholt. Seit Jahresbeginn resultiert indes noch immer eine leicht negative Performance.

Gemäss AWP-Analyser bewerten 18 Analysten den Titel mit «Kaufen», zwei mit «Halten» und vier mit «Verkaufen». Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 263,43 Franken.

(AWP/cash)