Das Ergebnis des Computer-Zubehör-Herstellers Logitech für das per Ende Juni ausgelaufene erste Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 dürfte kaum Überraschungen bringen. Im Vorfeld erwartete das Management der Westschweizer Firma die Fortsetzung des Wachstumskurses. Es wäre das sechste positive Quartal in der Normalisierungsphase nach Ende des pandemiebedingten Booms. Auch wenn das letzte Wachstum nur währungsbereinigt resultierte.
Konkret erwarten die fünf zum Konsens beitragenden Analysten einen Umsatz von 1,116 Milliarden Dollar, einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) auf GAAP-Basis von 141 Millionen Dollar. Die Bruttomarge wird auf 41,4 Prozent veranschlagt.
Positiv schlagen sich bei der Umsatzentwicklung laut Analysten neben einem soliden Marktumfeld auch Preis- und Währungseffekte sowie mögliche Marktanteilsgewinne nieder. Die Nachfrage nach PCs bleibt insbesondere bei Firmenkunden robust, während sich Privathaushalte angesichts globaler Unsicherheiten zurückhaltender zeigen.
Beim operativen Gewinn rechnen die Analysten hingegen mit einem leichten Rückgang. Auch die Marge dürfte leicht unter Druck geraten. Grund sind Belastungen durch neue US-Zölle.
Verlagerung der Produktion aus China
Logitech ergriff jedoch Gegenmassnahmen wie Preisaufschläge auf dem amerikanischen Markt und den Verkauf von Lagerbeständen ohne Zollbelastung. Logitech plant, seine US-Produktion schrittweise aus China abzuziehen. Zuletzt stellte Logitech etwa zwei Fünftel seiner Produkte wie Computermäuse, Tastaturen, Webcams und Gaming-Zubehör in China her. Analysten sehen Logitech gut aufgestellt, sowohl in Bezug auf die Konkurrenz wie auch auf die Zollwirren.
Logitech erwartet im Quartal von April bis Ende Juni einen Umsatz im Bereich von 1,10 Milliarden bis 1,15 Milliarden US-Dollar, entsprechend einem Umsatzwachstum in US-Dollar zwischen 1 und 6 Prozent. Für das Gesamtjahr hatte Logitech wegen der Zollkonflikte seine Guidance im April zurückgezogen. Ursprünglich war eine Umsatzentwicklung von -1 Prozent bis +3 Prozent auf 4,53 Milliarden bis 4,71 Milliarden Dollar sowie ein operatives Ergebnis zwischen 720 und 780 Millionen Dollar angepeilt worden.
Die Aktien von Logitech sind im bisherigen Jahresverlauf um rund 3 Prozent gestiegen. Damit schneiden sie schlechter ab als der Gesamtmarkt gemessen am Leitindex SMI mit einem Plus von rund 4 Prozent. Im Börsenjahr 2024 gehörten die Papiere mit einem Minus von rund 6 Prozent zu den deutlichen Verlierern unter den Blue Chips.
Gemäss AWP-Analyser bewerten sechs Analysten den Titel den Titel mit «Kaufen», fünf mit «Halten» und zwei mit «Verkaufen». Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 85,36 Franken.
(AWP)