Novartis veröffentlicht am Dienstag seine Ergebnisse für das dritte Quartal 2025. Dabei dürfte der Pharmariese die ersten Anzeichen von Umsatzerosion durch Nachahmer-Produkte zu spüren bekommen haben. Vor allem beim Herzmittel und Kassenschlager Entresto werden Investoren und Analysten sehr genau schauen. Allerdings erwarten Analysten, dass der Effekt erst ab dem vierten Quartal deutlicher ausfallen dürfte. Ein Thema ist es aber allemal.
Demnach erwarten die Analysten im Schnitt einen Gruppen-Umsatz von 13'955 Millionen Dollar - eine Steigerung von gut 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (12'823 Millionen Dollar). Weiter dürfte Novartis eine Core-Ebit von 5578 Millionen Dollar erwirtschaftet haben. Daraus dürfte gemäss den Analysten einen Reingewinn von 4133 Millionen resultieren, exakt gleich viel wie im Vorjahr. Anleger dürften mit nur einer leicht höheren Gewinn pro Aktie rechnen nämlich plus 0,26 Dollar je Aktie gegenüber dem Vorjahr. Zum Konsens haben sieben Analysten von der Nachrichtenagentur AWP beigetragen.
Patentschutz und Zollfrage
Neben Entresto verliert Novartis auch bei den Mitteln Promacta and Tasigna den Patentschutz. Gegen Ende der laufenden Dekade rollt der Basler Konzern auf so etwas wie eine Patentklippe zu. Daher sind Aussagen zur Pipeline besonders wichtig. Hier werden Investoren und Analysten darauf achten, wie zuversichtlich sich das Management über einige der laufenden Studien äussert. Gerade im kommenden Jahr stehen ein paar wichtige Studienergebnisse an.
Novartis hatte nur kurz vor dem Deal zwischen US-Präsident Donald Trump und dem US-Konzern Pfizer angekündigt, sein Schuppenflechtemittel Cosentyx (Secukinumab) künftig über eine Direct-to-Patient-Plattform (DTP) direkt an bar zahlende Patienten in den USA zu verkaufen. Das Thema US-Preise und Zölle dürfte auch weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Zwar hiess es aus Regierungskreisen Anfang Oktober, die von Trump zunächst angedrohten neuen Zölle auf Arzneimittelimporte würden doch nicht erhoben. Das Vertrauen in die Belastbarkeit solcher Aussagen der US-Regierung hat allerdings zuletzt arg gelitten.
Folgt die elfte Zielerhöhung in Folge?
Mitte Juli hatte Novartis bei der Vorlage der Halbjahreszahlen die Zielsetzung für das Gesamtjahr zum zehnten Mal in Folge erhöht. Zu konstanten Wechselkursen peilt der Konzern ein Umsatz-Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an. Für den operativen Kerngewinn stellt er ein Plus im tiefen Zehnerbereich in Aussicht.
Novartis-Aktien als Blue Chip-Favoriten
Die Titel von Novartis gehören im bisherigen Jahresverlauf zu den Favoriten unter den Blue Chips. Während der Gesamtmarkt gemessen am SMI ein Plus von rund 8 Prozent verzeichnet hat, haben die Titel von Novartis einen Anstieg um knapp 18 Prozent verzeichnet. Im letzten Jahr stiegen die Titel um etwa 5 Prozent.
Derzeit bewerten sieben Analysten die Novartis-Aktien mit «Buy», 14 mit «Hold» und sechs mit «Sell» ein mit einem durchschnittlichen Kursziel von 102,45 Franken - also genau so viel wie der aktuelle Kurs notiert.
(cash/AWP)
