Bargeld ist bei Schweizerinnen und Schweizern beliebt – insbesondere auf Reisen. Der Umgang mit Fremdwährungen will allerdings gelernt sein. Ein paar simple Kniffe reduzieren das Risiko erheblich, viel zu wenig Gegenwert für die Schweizer Franken zu bekommen. Denn die Gebührenunterschiede zwischen einzelnen Geldautomaten sind erheblich.

1. Vor Abreise über Wechselkurs informieren

Wissen ist bekanntlich Macht. Vor der Abreise sollten die offiziellen Wechselkurse auf einer Geldwechsel-Site wie Oanda oder XE überprüft werden. Dadurch erfährt man, wie viel man für den budgetierten Wechselbetrag ungefähr erhalten müsste.

2. Geld bei der Hausbank wechseln

Prüfung, ob der Fremdwährungsbezug bei der Hausbank kostenfrei ist. Ist das der Fall, sollte man bereits in der Schweiz bei seiner Hausbank den benötigten Betrag wechseln, um Gebühren zu sparen. Die meisten Banken erheben beim Bargeldbezug in Fremdwährung im Ausland eine Gebühr.

3. Geldautomat clever auswählen

Wer Geld an einem Bancomaten im Ausland beziehen möchte, sollte frei stehende Automaten, die häufig an Flughäfen, touristischen Plätzen oder in Einkaufszentren zu sehen sind, meiden. Diese werden oft nicht von Banken betrieben, sondern von Wechselstuben oder Geldtransfer-Unternehmen. Dadurch haben sie ungünstige Wechselkurse, hohe Gebühren oder beides. Besonders in der Kritik stehen Geldautomaten des US-Unternehmens Euronet. Einer Leserreporterin von Blick wurden dort zuletzt für eine Abhebung von 250 Euro satte 273.62 Franken berechnet. Dies bei einem Wechselkurs von 0.92 Franken. Das ergibt eine Gebühr von 12 Prozent, oder eine Differenz von über 30 Franken zum effektiven Gegenwert.

4. Lieber einmal viel als mehrmals wenig

Jeder Währungswechsel oder -bezug beinhaltet Kosten und Kommissionen. Um die Gebührenlast zu minimieren, lohnt es sich, grössere Beträge auf einmal abzuheben. Eine saubere Abklärung des Bargeldbedarfs lohnt sich. Achtung: Wer über 10’000 Franken oder Euro (oder Gegenwert in anderen Währungen) mit sich führt, ist beim Grenzübertritt meldepflichtig.

5. Richtige Karte nutzen

Ein Bargeldbezug mit der Debitkarte ist oft günstiger als ein Bargeldbezug mit der Kreditkarte. Einige Kreditkartenfirmen fügen eine Kommission von 3,5 Prozent oder mehr zum abgehobenen Betrag hinzu, während viele Karten oft auf fixe Gebühren setzen. Das ist gerade bei höheren Beträgen besser. Es empfiehlt sich immer, die spezifischen Konditionen des jeweiligen Kartenherausgebers zu prüfen. Das vermeidet teure Überraschungen am Ende der Ferien. Empfehlenswert sind auch digitale Lösungen: Wise beispielsweise verwendet immer den echten Wechselkurs ohne versteckte Aufschläge und erlaubt Multi-Währungs-Konti für über 40 Währungen, womit sich vor der Reise Geld in der jeweiligen Landeswährung aufladen und direkt vor Ort gebührenfrei ausgeben lässt.

6. Geld im Ausland in der Landeswährung abbuchen

Stellt sich die Frage, ob Bargeld oder Ware in Schweizer Franken oder der lokalen Währung bezahlen werden soll, gibt es nur eine Antwort: immer die lokale Währung wählen. Da wird der Wechselkurs vom Anbieter der Kreditkarte festgelegt - zum Verkaufspreis der Fremdwährung. Beim Einkauf in Schweizer Franken wird der Wechselkurs vom Verkäufer festgesetzt, was meist teurer ist.

7. Geld zurück wechseln vermeiden

Übrig gebliebenes Bargeld aus den Ferien zurück zu wechseln, ist aufwendig, nicht immer möglich und stets unvorteilhaft. Besser ist, das Geld für erneute Ferien oder als Wechsel-Notgroschen zu behalten.

Dieser Artikel ist zuerst bei «Blick» unter dem Titel «Diese Fehler bei Geldzahlungen solltest du in den Ferien vermeiden» erschienen.