"Die Situation entspannt sich spürbar", sagte Marken-Vertriebschefin Imelda Labbé in einem am Mittwoch im Intranet veröffentlichten Interview. Die Werke seien deutlich besser ausgelastet als im vergangenen Jahr. Auch im Stammwerk in Wolfsburg, der weltweit grössten zusammenhängenden Autofabrik von VW, seien die Engpässe überwunden. Die Zeiten, da Kurzarbeit dort nahezu Normalfall waren, seien jetzt vorbei, erklärte Labbé. "Wir müssen seit diesem Monat sogar Sonderschichten einlegen, um die Produktionsziele zu erreichen."
VW war besonders stark von den Folgen der Corona-Pandemie, der weltweiten Chipkrise und den Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Versorgung mit Teilen betroffen. In Wolfsburg konnte mit gut 400.000 Fahrzeugen gerade einmal die Hälfte der möglichen Kapazität vom Band rollen. Durch den Teilemangeln staute sich der Auftragsbestand in Europa auf rund 660.000 Fahrzeuge auf. Kunden mussten oft viele Monate auf ihren Wagen warten. "Wir konnten die bestellten Fahrzeuge schlicht und ergreifend nicht bauen", sagte Labbé.
Nun, da die Teileversorgung besser läuft, verringern sich die Lieferzeiten. Bei den vollelektrischen Modellen der ID-Familie etwa könnten die Kunden binnen zwei bis drei Monaten mit ihrem Neuwagen rechnen. Auch bei den Verbrennern entspanne sich die Situation. Das mache sich in ganz Europa bemerkbar. In den meisten Märkten betrage die Lieferzeit für ID-Modelle derzeit knapp drei Monate.
(Reuters)