Bis 2025 peile der Konzern eine Margen-Parität zwischen den beiden Antriebsarten an, sagte Finanzchef Arno Antlitz am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Nachrichtenagentur Reuters in München. Das heisst, dass sich die Rendite beider Antriebsarten annähert.

Auch mit kleineren Elektroautos wie dem ID.2 wollen die Wolfsburger Gewinne einfahren. Antlitz sagte, der Konzern plane "eine deutlich positive Marge" für das Modell, das bis 2026 an den Start gehen soll und in Spanien vom Band laufen wird. Mit dem E-Auto zu einem Preis unterhalb von 25'000 Euro will sich Volkswagen breitere Käuferschichten erschliessen.

Bisher verdient der Autobauer an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren deutlich mehr als mit rein batteriegetriebenen Wagen. Dieser Unterschied soll mit der Zeit schrumpfen, da immer mehr E-Modelle mit steigenden Stückzahlen ausgeliefert werden. Der Fortschritt in der Batterietechnologie sorgt außerdem dafür, dass Akkus günstiger werden. Sie machen einen Grossteil der Kosten für ein E-Auto aus.

Trinity-Werk in Wolfsburg weiter in der Schwebe

In der Diskussion über ein neues Autowerk in Wolfsburg hält sich VW weiter alle Optionen offen. Der Konzern wäge immer noch Möglichkeiten für die Umstellung seines Stammwerks auf den Bau einer neuen Generation von Elektroautos ab, sagte Antlitz, der neben dem Finanzressort auch das operative Geschäft von Europas grösstem Autobauer leitet. Die Verschiebung der geplanten Trinity-Baureihe um zwei Jahre gebe Volkswagen Zeit, um die bestehenden Anlagen im Wolfsburger Stammwerk nachzurüsten. Das würde möglicherweise weniger kosten als die für eine neue Fabrik veranschlagten rund zwei Milliarden Euro. Die Zahl sei wegen der Inflation ohnehin nicht mehr aktuell.

Bei den Wolfsburger Überlegungen spielt auch eine Rolle, dass die Verkaufszahlen für Verbrennerautos in den nächsten Jahren sinken sollen und damit Platz im Stammwerk entstünde. Volkswagen-Chef Oliver Blume hatte die Pläne seines Vorgängers Herbert Diess für das neue Flaggschiff "Trinity", das ab 2026 autonomes Fahren ermöglichen sollte, um zwei Jahre nach hinten geschoben, um die kriselnde Software-Tochter Cariad zu entlasten. Durch die Probleme bei Cariad war es bereits bei wichtigen Fahrzeugprojekten wie dem Porsche e-Macan und dem Audi Q6 zu Verzögerungen gekommen.

Der Aufsichtsrat hatte im März 2022 zwei Milliarden Euro für die neue Trinity-Fabrik freigeben, der Bau sollte im Frühjahr 2023 beginnen.

(Reuters)