Durch die Transaktion erhält VW einen Anteil von 4,99 Prozent an Xpeng und einen Sitz im Aufsichtsrat mit Beobachterstatus. Die beiden Unternehmen planen mindestens zwei neue batteriebetriebene VW-Modelle für den chinesischen Markt, von denen das erste im Jahr 2026 verkauft werden soll. VW kämpft damit, den Absatzrückgang auf seinem wichtigsten Markt zu stoppen, auf dem Tesla und der aufstrebende Lokalmatador BYD die Nase vorn haben.

Für das neun Jahre alte Xpeng bedeutet die Kooperation eine prestigeträchtige Anerkennung durch einen der grössten Automobilhersteller der Welt. Xpeng erhält ausserdem eine “bedeutende” Quelle wiederkehrender Umsätze, die dem Unternehmen helfen könnten, früher als erwartet die Rentabilität zu erreichen.

Das Vertrauen zeigt sich auch im Aktienwert

Xpeng-Aktien stiegen in Hongkong um bis zu 34 Prozent und spiegelten den Anstieg der in New York gehandelten Anteilsscheine um 27 Prozent wider.

“Der Zusammenschluss trägt dazu bei, das Vertrauen in die Elektrofahrzeug-Plattform und die Software-Technologien von Xpeng zu stärken und spiegelt deren Wert wider. Ausserdem sollte er das "Fortführungsrisiko", das einige Investoren für das Unternehmen sehen, ausräumen”, schreiben die Analysten.

Aus VW-Sicht gehört noch die Partnerschaft zwischen Audi und SAIC zur Entwicklung von Elektrofahrzeugen mit ins Bild. Zusammen “könnte der Deal eine wichtige Zwischenlösung für den sinkenden Marktanteil von VW in China darstellen”, so die Analysten.

Auch werde Xpeng in der Lage sein, seine Technologie zu Geld zu machen. Das könnte den Weg zur Rentabilität beschleunigen, nachdem der Autohersteller Anfang des Jahres sein Gewinnschwellenziel auf 2025 verschoben hatte.

Babyschritte werden zu den ersten eigenen

Die Deals von VW und Audi markieren auch einen Wendepunkt in der chinesischen Automobilindustrie, die nicht mehr von ausländischen Herstellern lernt, sondern ihre eigene Technologie weiterentwickelt.

Dies könnte “der Anfang der Zusammenarbeit zwischen westlichen Automobilherstellern und chinesischen Elektroauto-Startups sein”, sagt Wang Hanyang, Autoanalyst bei 86Research in Shanghai. Kooperationen “werden nicht auf den chinesischen Markt beschränkt sein, sondern sich auf den Weltmarkt erstrecken.”

Für VW hingegen ist der Schritt Teil der Bemühungen, “einen langfristigen Rückgang des Marktanteils in China zu verhindern”, schreiben die Analysten der Citigroup. VWs Anteil an Chinas schnell wachsendem E-Auto-Markt schrumpfte in der ersten Hälfte des Jahres 2023 auf 2,4 Prozent, verglichen mit 3,5 Proezent im letzten Jahr, so die Analysten.

(Bloomberg)