"Die Einkommen sind zu tief und wir haben eine administrative Überbelastung des Agrarsektors", sagte Egger. Das Ergebnis sei eine "Orientierungslosigkeit". Es werde zwar immer mehr gemacht, aber auch immer mehr kritisiert.
Am dringendsten für die Schweizer Landwirtschaft sei eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, so der SBV-Vizepräsident. "Wir arbeiten im Durchschnitt für 17 Franken pro Stunde". Vor allem jungen Menschen müsse eine Zukunftsperspektive gegeben werden.
Die gesamte Branche sei vom Preisdruck betroffen, so Egger weiter. "Man kann sich die Frage stellen, ob die Grossverteiler oder die Konsumenten dafür verantwortlich sind. Wir befinden uns in einer Situation, in welcher der Kauf von Produkten mit Gütesiegel zurückgeht, um Billigprodukte zu niedrigen Preisen zu bekommen".
Der Markt müsse mit Preisen funktionieren, die die Produktionskosten decken. Der Bundesrat sieht im Rahmenkredit 2026-29 für die Landwirtschaft eine Kürzung um 347 Millionen Franken vor. Das sei vor dem Hintergrund steigender Anforderungen für den SBV nicht akzeptabel.
Bauernproteste auch in der Schweiz möglich
Die Agrarpolitik sei komplexer geworden und erreiche nun eine Grenze, hiess es weiter. Auch in der Schweiz bestehe die Gefahr, dass Bauern mit ihren Traktoren Strassen blockieren, sagte der Freiburger. "Das wollen wir nicht in der Schweiz. Hier muss das Gesetz respektiert werden".
Laut Egger braucht die Landwirtschaft jetzt ein Signal aus Politik und Gesellschaft, das zeigt, dass es Einkommensverbesserungen und Vereinfachungen in der Verwaltung geben wird.
(AWP)
3 Kommentare
Die Bauern sollen fusionieren! Nicht denke diese Bauernhof Geschafft muss immer in die Familie bleiben. Es ist ein Geschaft und sollte Bankrot gegen wann nicht wirtschflich
Warum rufen die Landwirte immer nach Subventionen? Der Schreiner, Metzger, Bäcker und weitere Kleingewerbetreibende erhalten keine und können auch leben.
Klar einen Beitrag an die gemeinnützige Landschaftspflege soll der Staat leisten, aber für den Rest gibt es eine Marktwirtschaft wo Angebot und Nachfrage den Preis bestimmt.
Ein grosses Thema in der Landwirtschaft ist die kritische Grösse. Viele wursteln aber so weiter wie es seit ewig gehandhabt wurde.