Die Finanzexperten der Unternehmensberatung BCG gehen davon aus, dass die globalen Erträge der Bezahlbranche bis 2029 um etwa vier Prozent pro Jahr auf dann 2,4 Billionen Dollar steigen werden. Das wäre knapp halb so schnell wie in den zurückliegenden fünf Jahren. In Deutschland verläuft der Übergang vom Bargeld zum elektronischen Bezahlen nach wie vor langsamer als im übrigen Europa, wie es in der neuen Ausgabe des jährlichen «Global Payments Report» heisst.

Deutsche weiter zögerlich

Die deutschen Konsumentinnen und Konsumenten sind nach BCG-Berechnung beim allmählichen Abschied vom Bargeld nach wie vor vergleichsweise zögerlich. Im vergangenen Jahr zahlte demnach jeder Europäer im Schnitt 380mal elektronisch. Dabei gibt es jedoch grosse Unterschiede von Land zu Land. An der Spitze lagen laut «Payments Report» die Norweger mit rund 800 Transaktionen pro Jahr, in Deutschland waren es demnach nur 313.

Dementsprechend prophezeien die Finanzfachleute bei BCG - vielen Menschen bekannt unter dem längeren Namen Boston Consulting Group - für Deutschland von 2024 bis 2029 ein noch langsameres Ertragswachstum der Bezahlbranche von durchschnittlich zwei Prozent im Jahr.

Zukunftstrend: Der Computer kauft ein

Die BCG-Berater erwarten für die nächsten Jahre weiter rasanten technologischen Wandel. Ein Trend: Einkauf mit Hilfe von KI-Agenten, die nach entsprechender Eingabe ohne weiteres Zutun nach Produkten suchen, Preisvergleiche anstellen, oder sogar am Ende die Kaufentscheidung treffen und bezahlen. So startete der US-Konzern Amazon im April einen Test mit einem «Buy for me» getauften KI-Assistenten.

(AWP)