Das Wachstum der Geldmenge im Euroraum hat sich im Juni unerwartet deutlich abgeschwächt. Die breit gefasste Geldmenge M3 stieg im Jahresvergleich um 3,3 Prozent, wie die Europäische Zentralbank am Freitag in Frankfurt mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt einen Anstieg um 3,7 Prozent erwartet. Im Mai war sie noch um 3,9 Prozent gewachsen.

Das Wachstum der enger gefasste Geldmenge M1 schwächte sich ebenfalls ab. Sie stieg um 4,6 Prozent im Jahresvergleich - nach plus 5,1 Prozent im Vormonat. M1 gilt unter Ökonomen als Konjunkturindikator.

Das Wachstum der Kreditvergabe beschleunigte sich hingegen. Die Kredite an Unternehmen ausserhalb der Finanzbranche stiegen im Juni um 2,7 Prozent im Jahresvergleich - nach plus 2,5 Prozent im Vormonat. Die privaten Haushalte erhielten 2,2 Prozent (Mai: plus 2,0) mehr Kredite.

(AWP)