Die US-Wirtschaft hat im ersten Quartal an Schwung verloren. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 1,1 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 2,0 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal 2022 hatte es noch zu einem Plus von 2,6 Prozent gereicht.

Zwar legten die privaten Konsumausgaben mit 3,7 Prozent deutlich zu, während die Exporte sogar um 4,8 Prozent wuchsen. Dafür legten die Investitionen der Unternehmen mit 0,7 Prozent nur noch schwach zu, während die Baubranche angesichts der gestiegenen Zinsen erneut schwächelte.

Aufteilung des US-Wirtschaftswachstums nach Sektoren.

 

Quelle: Bloomberg

Die weltgrösste Volkswirtschaft bleibt eine Rezession bislang erspart. Allerdings hat sich das Umfeld stark eingetrübt. So haben die Banken ihre Bedingungen für die Kreditvergabe nach den jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten infolge der Pleite der Silicon Valley Bank verschärft. Das erhöht im Zusammenspiel mit den starken Zinserhöhungen der Notenbank Fed die Gefahr eines Abschwungs in der zweiten Jahreshälfte. 

Die Inflationserwartungen sind mit 4,0 Prozent immer noch sehr hoch. Analysten befürchten nun, dass der morgen veröffentlichte PCE-Deflator höher ausfallen könnte. Dieser Index misst die Konsumausgaben, was auf eine weiter robuste Konjunktur und anhaltendes Inflationspotenzial rückschliessen liesse. Die Konsumenten haben 3,7 Prozent zum Wachstum beigesteuert.

(cash/AWP/Bloomberg)