Linton, der frühere Vorsitzende von Canopy Growth erwarb eine Beteiligung an der Münchner Cannabisfirma SynBiotic, als diese im letzten Monat Kapital aufnahm, erklärte das Unternehmen am Donnerstag und bestätigte damit einen Bericht von Bloomberg News.

Linton wird auch Vorsitzender des neu geschaffenen Beratungsgremiums von SynBiotic und erhält als Entschädigung für seine Tätigkeit Optionen zum Kauf weiterer Aktien. Mit diesen Instrumenten könnte Linton seinen Anteil an dem Unternehmen auf 5 Prozent erhöhen.

"Ich sehe ein enormes Potenzial auf dem europäischen Markt, insbesondere in Deutschland aufgrund der kürzlich angekündigten Legalisierung in Europas grösster Volkswirtschaft", so Linton in der Mitteilung.

SynBiotic, das sich auf medizinisches und diätetisches Cannabis konzentriert, hat letzten Monat 2,5 Millionen Euro durch einen Aktienverkauf erlöst. Das Unternehmen wird das Geld nutzen, um in einer Zeit zu expandieren, in der Europa einen lockereren Ansatz für Cannabis als Rauschmittel pflegt.

Deutsche Bundesregierung will Haschisch teilweise legalisieren

Nur wenige Tage bevor SynBiotic das Kapital aufbrachte, gab die Bundesregierung bekannt, dass sie Erwachsenen den Kauf und Besitz von bis zu 30 Gramm Marihuana erlauben und damit ihr Versprechen einlösen wird, Haschisch zu legalisieren.

Der Schritt soll den kontrollierten Anbau und Vertrieb von Cannabis ermöglichen und den illegalen Drogenmarkt zurückdrängen. Das Vorhaben könnte in ein bis zwei Jahren einen 80-Milliarden-Dollar-Markt in Europa erschliessen. Die alternde Bevölkerung und die steigende Nachfrage nach natürlichen Alternativen zu herkömmlichen Medikamenten beflügeln den Markt, schrieben Bloomberg-Intelligence-Analysten kürzlich.

Linton ist einer der bekanntesten Cannabis-Manager. Nachdem er Canopy zum weltweit grössten Marihuana-Unternehmen aufgebaut hatte, wurde er 2019 auf Druck von Canopy-Grossaktionär und Corona-Bierbrauer Constellation Brands abgelöst.

(Bloomberg)