Die Aktien der beiden Uhrenhersteller Swatch und Richemont zeigen sich am Dienstag nach den jüngsten Exportdaten uneinheitlich. Im August wurden nach einem leichten Rücksetzer im Juli wieder mehr Zeitmesser ins Ausland verkauft. Allerdings schwächelt China nach wie vor stark. Analysten sind sich bei der Einordnung der Daten nicht ganz einig.
Die UBS-Analysten sind nicht besonders glücklich mit den jüngsten Daten zu den Uhrenexporten - besonders im Vergleich mit dem Niveau vor der Corona-Krise 2019. Besonders die anhaltende Schwäche in China mache Sorgen. Hier sind die Exporte im August um über 27 Prozent gesunken. Diese Entwicklung dürfte für die ganze Luxusgüterindustrie negativ sein, besonders aber für die auf Uhren spezialisierten Unternehmen wie Swatch, so die Experten.
Derweil gebe beispielsweise die Resilienz der hochpreisigen Uhren für Richemont Anlass zur Hoffnung, heisst es weiter. Unterdessen zeichne die Kombination eines starken tiefpreisigen Segments zusammen mit einer Schwäche im Mittelpreissegment ein eher gemischtes Bild für Swatch. Die Entwicklung in den nächsten Monaten müsse insbesondere aufgrund der Sorgen über die China-Schwäche gut beobachtet werden. Aufwärtspotenzial sieht die UBS durch die gelockerten Restriktionen für chinesische Gruppenreisen ins Ausland.
Für die Experten von Barclays zeichnen die Daten indes ein etwas anderes Bild. Nach dem Rücksetzer im Juli seien die aktuellen Daten ermutigend, auch wenn sich Anzeichen eines eher normalisierten Wachstums zeigten. Der starke Rückgang in China komme nicht überraschend, hingegen werten die Analysten die starke Entwicklung in den USA insbesondere angesichts der rückläufigen Wirtschaftslage sowie der starken Vergleichsbasis als positiv. Sie werten die Entwicklung der teuren Uhren derweil ebenfalls positiv für Richemont und den Rücksetzer im mittleren Preissegment als negativ für Swatch.
(AWP)