Anleger und Analysten vergessen schnell, manchmal zu schnell. Nicht so der Experte der Berenberg Bank. In einer Studie nimmt er sich der Frage an, ob sich bei den Technologieaktien wieder eine Blase gebildet hat.

Und tatsächlich deckt der Analyst erschreckende Ähnlichkeiten von heute zu den Monaten vor dem Platzen der letzten Blase im Frühsommer des Jahres 2000 auf. Die Übernahme von WhatsApp durch den Branchenprimus Facebook im Februar bezeichnet er als Schlüsselereignis. Der 16-Milliarden-Dollar-Deal sei vergleichbar mit der damaligen Offerte von Time Warner für AOL auf dem absoluten Höhepunkt der Technologiehausse.

Wie sich Anleger am besten schützen können

Auch wenn der Experte es nicht explizit schreibt, so lässt er zumindest durchblicken, dass hoch bewertete Technologieaktien nicht an ihre im Frühjahr erklommenen Höchststände aufschliessen können. Anlegern stelle sich viel eher die Frage, wie weit diese noch fallen könnten.

Denn während der Korrektur vor knapp fünfzehn Jahren seien vergleichbare Aktien von ihren Höchstständen aus vorübergehend um bis zu 95 Prozent eingebrochen. Nur wenige der damaligen Börsenlieblinge hätten überhaupt überlebt. Als Überlebende aus dieser Zeit nennt der Analyst Firmen wie Amazon oder eBay.

Solche Unternehmen werde es auch nach dem Platzen der nächsten Technologieblase geben, so ist er sich sicher. Er rät der eigenen Anlagekundschaft deshalb nicht zu Themen wie Social Media, Cloud Computing, Security oder Big Data, sondern zu Aktien von Firmen, welche das Zeug zum langfristigen Überleben haben.

Kaufenswert hält der Experte die Aktien von Aveva, Amadeus, Citrix, Accenture, RIB Software, Sopra, EVS, Nokia, ARM Holdings und Ericsson.

Noch steht der für die Berenberg Bank tätige Analyst mit seiner Meinung ziemlich alleine da. Die meisten seiner Berufskollegen sehen in der Korrektur der Monate März und April vielmehr eine günstige Einstiegsgelegenheit für tech-Aktien.

So tönte es allerdings auch nach dem ersten Rückschlag im Frühsommer des Jahres 2000.