Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway hat im zweiten Quartal Anteile des US-Krankenversicherers UnitedHealth erworben — und prompt sorgte diese Nachricht für einen kräftigen Kurssprung nach Börsenschluss.
Wie aus einer Pflichtmitteilung am Donnerstag hervorgeht, kaufte das von Omaha, Nebraska, aus geführte Konglomerat 5 Millionen Aktien von UnitedHealth und hält damit nun Anteile im Wert von 1,6 Milliarden Dollar. Zugleich trennte sich Berkshire komplett von seinen T-Mobile US-Anteilen im Umfang von 1 Milliarde Dollar und stieg damit komplett aus der Deutsche-Telekom-Tochter aus.
UnitedHealth hat derzeit mit mehreren Krisen zu kämpfen. Im vergangenen Jahr wurde der Manager Brian Thompson in Manhattan erschossen. Der Krankenversicherer sieht sich wie andere in der Branche mit unerwartet hohen Gesundheitskosten konfrontiert. Im April vermeldete das Unternehmen erstmals seit über zehn Jahren Quartalszahlen, die unter den Prognosen der Wall Street lagen, was den Aktienkurs dramatisch einbrechen liess. Seither wurde der CEO ausgetauscht und auch der Finanzvorstand wird bald ersetzt.
Die Veröffentlichung von Berkshires Einstieg katapultierte den Kurs von UnitedHealth-Aktien im nachbörslichen Handel am Donnerstag um bis zu 9,6 Prozent nach oben.
Buffett reduzierte im zweiten Quartal seine Apple-Beteiligung um 20 Millionen Aktien, nachdem er bereits im Vorjahr den Anteil an dem iPhone-Hersteller kräftig heruntergeschraubt hatte. Dennoch bleibt Apple Berkshires grösste Einzelaktienposition nach Marktwert, obwohl sie im Quartal bis Ende Juni um etwa 9,2 Milliarden Dollar geschrumpft ist.
Gleichzeitig setzte Berkshire die Reduzierung der Beteiligung an der Bank of America fort. Die Holding veräusserte 26 Millionen Aktien, womit sich der Anteil Ende Juni auf rund 8% verringerte. Buffett hatte diese Beteiligung schon im Vorjahr reduziert, ohne jedoch eine Erklärung für diesen Schritt zu liefern.
Ein Sorgenkind im Portfolio von Berkshire Hathaway bleibt Kraft Heinz. Auf diese Beteiligung hatte der Konzern bereits Anfang des Jahres eine Wertminderung von 3,8 Milliarden Dollar vornehmen müssen; im zweiten Quartal blieb der Anteil unverändert.
Zudem passte Berkshire seine Investments im US-Häuserbaumarkt an: Die Holding stockte ihren Anteil am Bauunternehmen Lennar auf und trennte sich im Gegenzug von Anteilen des Konkurrenten D.R. Horton. Ausserdem wurden weitere Anteile am Stahlhersteller Nucor zugekauft.
(Bloomberg)