Berkshire wird am Samstag die Ergebnisse für das dritte Quartal veröffentlichen, wobei die Analysten einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr erwarten. Vor einem Jahr erzielte Unternehmen einen Nettogewinn von 10,3 Milliarden Dollar. Berkshires Ertragsbreite könnte den Lieferkettenproblemen standgehalten haben. Unterstützt wird das Unternehmen auch dank eines guten Konsums. 

Die Hauptursache für die schlechteren Resultate wird aber das Autoversicherungsgesellschaft Geico sein, die traditionell einnahmenträchtigste von Berkshires Versicherungseinheiten. Die durch die Pandemie gestiegenen Occasionsautopreise, eine erhöhte Unfallschwere, steigende medizinische Kosten und höhere Auszahlungen in Gerichtsverfahren haben Autoversicherern zugesetzt.

Diese Probleme haben auch den Konkurrenten Allstate geplagt, der einen Nettoverlust vermeldete, da teurere Schadensfälledas Auto-Underwriting besonders unrentabel machen. "Die Ergebnisse von Geico werden sicherlich ein Schwerpunkt für das Quartal sein", sagte Jim Shanahan, Analyst bei Edward Jones. 

Versicherungsgeschäft ist für Buffett sehr wichtig

Hurrikan Ian wirdwahrscheinlich zu einem weiteren versicherungstechnischen Verlust in Berkshires Versicherungs- und Rückversicherungssegment von einer Milliarde Dollar führen, so die Analysten von Bloomberg Intelligence. Die Ergebnisse könnten für Buffett schmerzhaft sein, der seit langem seine Vorliebe für Versicherungsunternehmen bekräftigt.

Neben Geico besitzt Berkshire die Gesellschaften Berkshire Hathaway Reinsurance, General Re und eine Reihe kleinerer Versicherer. Versicherungen sind der Eckpfeiler von Berkshires Strategie, weil sie für "Float" sorgen, also für einen stetigen Strom von Prämien, die die Versicherungsgesellschaften einnehmen, aber nicht sofort auszahlen müssen. Dieses Geld kann dann in Übernahmen und andere Investitionen investiert werden.

Aussicht auf höherer Rückversicherungspreise

Berkshire nahm zudem die Alleghany Group in seine Liste der Versicherer auf und schloss die 11,6 Milliarden Dollar teure Übernahme im Oktober ab. Dieser Zugang zu Buffetts Konzernportfolio könnte die Anfälligkeit des Unternehmens für Rückversicherungsverluste erhöhen.

Dennoch dürfte Alleghany unter Berkshire wertvoller werden, weil es den Grossteil seiner gebuchten Prämien einbehalten kann, was als eigenständiges Unternehmen nicht möglich war. Langfristig könnten sich für die Rückversicherung die eingeschränkte Verfügbarkeit von Policen und die erhöhte Nachfrage sich für das Unternehmen belohnen, da die Erneuerung der Rückversicherung zum 1. Januar ansteht. "Die Preise für Rückversicherungen werden sich erheblich festigen", sagte Cathy Seifert, eine Analystin bei CFRA Research. "Sie haben sich bereits gefestigt, und die Januar-Erneuerungsperiode wird sehr gut für die Rückversicherer sein."

Gewinn bei Apple, Verlust bei Coca-Cola

Da der Aktienmarkt durch Rezessionsängste und globale geopolitische Risiken getroffen ist, könnte Buffetts fast 340 Milliarden Dollar schweres Aktienportfolio einen Schlag erleiden und eine Delle in seinem Buchwert erfahren. Matthew Palazola, Analyst von Bloomberg Intelligence, schätzt, dass die Bestände des Unternehmens wahrscheinlich fast 7 Milliarden Dollar an Verluste erlitten haben. Ein Gewinn von 1,3 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit der Beteiligung Apple könnte einen Wertverlust von 2,7 Milliarden Dollar bei der Coca-Cola-Aktie nicht ausgleichen.

"Was uns im Bericht von Berkshire in erster Linie interessiert, ist, was sie mit Apple machen", sagte Cole Smead, Präsident der Investmentfirma Smead Capital Management, und fügte hinzu, er sei sehr daran interessiert, wie das Unternehmen seinen Bargeldbestand verwendet. Es ist auch möglich, dass die Ergebnisse von Occidental Petroleum im Bericht vom Samstag aufgenommen werden.

Berkshires Berkshires Anteile an dem Ölgiganten haben eine wichtige Grenze überschritten, die die neue vierteljährliche Offenlegungen und einen Anstieg der Unternehmens Gewinne. Einschliesslich der Optionsscheine liegt Berkshires Anteil an dem Unternehmen liegt laut Bloomberg Intelligence bei fast 30 Prozent. 

(Bloomberg/cash)