Die Stimmung der deutschen Immobilienfinanzierer ist nach deutlichen Zinserhöhungen und den jüngsten Pleiten von Projektentwicklern auf ein Rekordtief gefallen. Im dritten Quartal rutschte der Index des Analyseunternehmens Bulwiengesa auf minus 20,22 Punkte, wie der Finanzierungsberater BF.direkt als Auftraggeber der Studie am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Im zweiten Quartal 2023 hatte sich die Stimmung noch leicht aufgehellt auf minus 17,29 Zähler. Hauptgrund für die Skepsis sei vor allem die Einschätzung der Lage am Finanzierungsmarkt. Gut 80 Prozent der Experten verwiesen auf restriktivere Finanzierungsbedingungen, knapp acht Punkte mehr als zuletzt. Oft brächten Unternehmen, die Kredite anfragten, zu wenig Eigenkapital mit.

Der Index gibt die Stimmung und das Geschäftsklima der Immobilienfinanzierer in Deutschland wieder. Er wird vierteljährlich durch eine Befragung von rund 110 Experten ermittelt, die direkt mit der Vergabe von Krediten an Immobilienunternehmen betraut sind.

Bulwiengesa-Experte Andreas Schulten sprach von einer extrem restriktiven Kreditvergabe im Moment, noch schlechter als während der Corona-Krise. Es gebe zwar noch mittelgrosse und grossvolumige Kredite, aber sie machten nur noch einen Anteil von 20 Prozent aus. Früher seien es eher 30 Prozent gewesen. Ein Hoffnungsschimmer sei, dass mehr Darlehen an Hotels ausgereicht würden.

(Reuters)