Die deutschen Exporteure sind angesichts der mauen Weltkonjunktur schwach in die zweite Jahreshälfte gestartet. Ihre Ausfuhren fielen im Juli um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 130,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem kräftigeren Rückgang von 1,5 Prozent gerechnet. In ersten Reaktionen hiess es dazu:

Thomas Gitzel, Chefökonom VP Bank:

«Solange das weltwirtschaftliche Umfeld schwach ist, wird auch die deutsche Exportentwicklung angeschlagen bleiben. Die Hoffnungen beruhen jetzt schon auf einer besseren konjunkturellen Entwicklung im kommenden Jahr. Es bedarf vor allem wieder geringeren Inflationsraten, um zu höheren Wachstumsraten zu kommen. Erst dann werden sich die privaten Konsumausgaben erholen können. Höhere Konsumausgaben wiederum sind dann auch der Schlüssel für eine insgesamt höhere gesamtwirtschaftliche Nachfrage, wodurch dann am Ende auch die Industrie und die Exporte profitieren.»

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe:

«Die Aussichten für deutsche Exporteure bleiben getrübt. Nicht nur die globale Nachfrageschwäche macht den Unternehmen mehr und mehr zu schaffen. Sie leiden auch unter der Erosion ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf den weltweiten Absatzmärkten. Eine Verbesserung der Standortbedingungen wird immer dringlicher.»

(Reuters)