Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich einen Wert von 1,9 Prozent auf dem Radar, nach einer Teuerungsrate von 1,7 Prozent im September. In ersten Reaktionen hiess es dazu:
Jörg Krämer, Chefökonom Commerzbank: «Im Oktober ist die Inflationsrate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel überraschend nicht weiter gefallen. Das spricht zusammen mit dem unerwartet guten Wirtschaftswachstum im dritten Quartal gegen eine grosse Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt im Dezember, den einige EZB-Ratsmitglieder ins Spiel gebracht haben.»
Alexander Krüger, Chefökonom Hauck Aufhäuser Lampe: «Die höhere Inflationsrate ist nicht der Auftakt zu neuen Inflationssorgen. Zuletzt war die Inflationsrate stärker gefallen, jetzt steigt sie etwas mehr. In den kommenden Monaten wird die Inflationsrate eher knapp über 2,0 Prozent statt darunter liegen. Alles in allem winkt ein grundsätzlich preisstabiles Umfeld. Für einen nachhaltigen Anstieg der Inflationsrate braucht es neue Impulse. Die EZB dürfte die Zinsen weiter senken, mit kleinen Schritten aber eine gewisse Inflationsvorsicht zeigen.»
(Reuters)