Die Aktien des Aromenherstellers gewinnen 0,1 Prozent auf 3643 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) ebenfalls 0,1 Prozent höher steht. Auf Jahressicht hat der Titel 23 Prozent zugelegt und sich vom Absturz im Jahr 2022 teilweise erholt.

Der Konzern hatte Anfang 2022 nach Jahren des Wachstums in Franken einen Verlangsamung in Aussicht gestellt und bei der Margenentwicklung enttäuscht. So resultierte auch 2023 bedingt durch den starken Schweizer Franken ein Umsatzminus von 2,8 Prozent auf 6,92 Milliarden. Als weiterhin krisenfest erwies sich immerhin die Luxusparfümerie. Im Aromengeschäft litten aber gleich mehrere Segmente unter rückläufigen Volumen, so die Bereiche Gesundheit, kulinarische Aromen und Milchprodukte. Dass das organische Wachstum schlussendlich mit 4,1 Prozent sogar noch im Rahmen der eigenen Zielbandbreite von 4 bis 5 Prozent lag, war einem fulminanten Schlussquartal zu verdanken.

Dank Preiserhöhungen und Kostenmassnahmen lag auch die EBITDA-Marge für 2023 über den Erwartungen. Dazu kommen Rekordwerte beim freien Cashflow. Damit hat Givaudan mit dem Zahlenkranz am Donnerstag die Prognosen der Analysten in allen Bereichen übertroffen. Für das Jahr 2023 wurde derweil eine Dividende von 68 Franken angekündigt, was einer Dividendenrendite von 1,9 Prozent entspricht. Givaudan hat von 2000 bis 2023 jährlich eine Dividende von durchschnittlich 36,1 Franken pro Namenaktie ausgeschüttet (Zahl ist um allfällige Kapitalveränderungen bereinigt). 

Als Folge der erfreulichen Geschäftszahlen treffen auch am Montag für den Konzern aus dem genferischen Vernier, bei dem Microsoft-Gründer Bill Gates mit seiner Ex-Frau Melinda Gates der grösste Hauptaktionär ist (13,9 Prozent), Kurszielerhöhungen ein. So beispielsweise von der Bank Vontobel, die das anvisierte Niveau von 3900 auf 4100 Franken anhebt und dabei die Einstufung auf "Buy" belässt. Givaudan habe sich schneller vom Kostenschock und dem Lagerabbau erholt als angenommen, schreibt der zuständige Vontobel-Analyst. Die positiven Trends dürften auch im laufenden Jahr anhalten. Die Volumenentwicklung im 2024 bleibe aber mit Blick auf die Konsumentenstimmung eine offene Frage, so der Experte weiter. Allerdings sei die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr dabei ziemlich niedrig.

Analysten-Grundstimmung bleibt für Givaudan verhalten

Zwar hat sich die Grundstimmung gemessen an den Kurszielen für Givaudan leicht aufgehellt - der Analysten-Durchschnitt liegt laut Bloomberg-Daten bei 3373 Franken -, aber bei den Ratings dominieren immer noch die elf “Holds” gegenüber den acht “Buys” und fünf “Sells”.

So erhöht die britische Grossbank Barclays das Kursziel von 3000 auf 3100 Franken, belässt das Rating aber auf “Underweight”. Givaudan sei im vierten Quartal zum Volumenwachstum zurückgekehrt, so der Barclays-Analyst. Mit der einfachen Vergleichsbasis dürfte sich dieser Trend auch im laufenden Jahr fortsetzen. Eine weitere Margenverbesserung sei aber aufgrund der Frankenstärke nicht zu erwarten, so der Experte weiter. Die Bewertung erscheine vor diesem Hintergrund weiterhin angespannt.

Bei der Bewertung ebenfalls skeptisch ist Jefferies: Die US-Investmentbank erhöht das Kursziel zwar von 2600 auf 2800 Franken, bestätigt am Montag aber das "Underperform"-Rating. Givaudan habe dank einer strikten Kostenkontrolle, Preiserhöhungen und dem starken Wachstum in der Luxusparfümerie die Gegenwinde besser gemeistert als viele andere Unternehmen. Die Prämie im Aktienkurs gegenüber der Vergleichsgruppe sei mittlerweile aber auf 35 Prozent angewachsen, so der Experte von Jefferies im Bericht.

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP.

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