Der chinesische Erzeugerpreis-Index sank im Juni um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat nach einem Minus von 3,3 Prozent im Mai, wie das Nationale Statistikamt (NBS) am Mittwoch in Peking mitteilte. Die Konsumentenpreise stiegen dagegen erstmals seit fünf Monaten wieder leicht an und legten um 0,1 Prozent zu.

Einige exportorientierte Industrien stünden preislich unter Druck, erklärte NBS-Statistikerin Dong Lijuan. «Die Unsicherheit im globalen Handelsumfeld hat die Exporterwartungen der Unternehmen beeinträchtigt.» Wegen der gedämpften Inlandsnachfrage greifen viele Unternehmen zu Rabatten, um den Verkauf anzukurbeln. Analysten sehen daher die Regierung in Peking unter Zugzwang, die Konjunktur mit weiteren Massnahmen zu stützen.

«Wir erwarten, dass die Nachfrage im weiteren Jahresverlauf nachlassen wird, da sich die Exporte verlangsamen und der Schub durch fiskalische Unterstützung abnimmt», sagte Zichun Huang, China-Ökonom bei Capital Economics. Die Kerninflation, die schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel ausklammert, zog im Juni auf 0,7 Prozent an und erreichte damit den höchsten Stand seit 14 Monaten.

(Reuters)