Der für das Schwellenland zuständige Direktor Humberto Lopez sagte der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu laut einer Meldung vom Donnerstag, binnen drei Jahren sollten zusätzliche 18 Milliarden Dollar fliessen. Diese kämen zu den bereits vorgesehenen 17 Milliarden Dollar hinzu.
Die Mittel sollten unter anderem für Direktkredite an die Regierung zur Stützung des Privatsektors verwendet werden. Dieses nunmehr auf insgesamt 35 Milliarden Dollar aufgestockte Paket sei eine Reaktion auf das «starke Engagement» der Regierung in Ankara, für gesamtwirtschaftliche Stabilität im Land zu sorgen.
Ziele der in Washington angesiedelten Weltbank sind unter anderem die Armutsbekämpfung und die Wirtschaftsförderung - unter anderem durch die Vergabe von günstigen Krediten. Trotz Währungskrise und hoher Inflation lief die türkische Konjunktur im Frühjahr überraschend gut.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von April bis Juni um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Zum Wachstum beigetragen haben Anreize der Regierung vor der Wahl im Mai, aus der Präsident Recep Tayyip Erdogan als Sieger hervorging.
Sie erhöhte den Mindestlohn und gab Rekordbeträge für Sozialhilfe aus. Dadurch konsumierten die Türken mehr, was die Konjunktur ankurbelte. Die Notenbank ist zudem mittlerweile im Kampf gegen die Inflation dazu übergegangen, die Zinsen zu erhöhen, statt sie entgegen der vorherrschenden ökonomischem Lehrmeinung zu senken.
Der Kurs der türkischen Lira ist in den vergangenen zwei Jahren zum Dollar um rund 70 Prozent eingebrochen. Das macht Importe für das rohstoffarme Land teurer und trägt damit zur hohen Inflation bei, die die Kaufkraft schmälert.
(Reuters)