Das zeigt das Barometer des Essener RWI und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL). Laut der am Dienstag vorgelegten Schnellschätzung ist der Containerumschlag-Index im August mit saisonbereinigt 138,3 Punkten gegenüber dem Vormonat weitgehend unverändert. In den chinesischen Häfen hat sich der Umschlag nach der Schwäche der vergangenen Monate leicht erholt. Europas Häfen zeigen laut RWI dagegen ein widersprüchliches Bild: Der Trend geht demnach nach oben. Im August fiel der Containerumschlag jedoch deutlich, wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) weiter mitteilte.
Laut RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt zwingen die hohen Zölle Unternehmen, ihre internationalen Lieferketten umzubauen: «Dieser Prozess läuft noch. Die vollen Preiseffekte der Zölle sind noch nicht sichtbar.» Daher dürfte der Containerumschlag künftig schwächer werden. Deutschland spüre den schwachen Welthandel jedoch bereits: «Die Auslandsnachfrage nach deutschen Waren schwächelt – wegen höherer Zölle, aber insbesondere aufgrund der gesunkenen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.»
In den RWI-Index fliessen Daten zum Containerumschlag in 90 internationalen Häfen ein. Diese decken rund 64 Prozent des weltweiten Containerumschlags ab. Die aktuelle Schätzung basiert auf Angaben von rund 82 Prozent des erfassten Umschlags. Da der internationale Handel hauptsächlich über Schiffe läuft, ermöglichen die Containerumschläge verlässliche Rückschlüsse auf den Welthandel.
(Reuters)