Elon Musks Weltraumunternehmen SpaceX steht vor grossen Herausforderungen. Einerseits will man ein Satellitennetzwerk aufbauen. Andererseits will man auf den Mars. Beides erfordert genügend Kapital und Fortschritt. Und das scheint Musk schlaflose Nächte zu bereiten.

"Wenn wir das Fortschrittstempo nicht erhöhen, dann werde ich sterben, bevor wir zum Mars fliegen," sagte Musk am Montag an der Satellite 2020 Konferenz in Washington. Der 48-jährige CEO von Tesla und SpaceX war in früheren Interviews viel optimistischer über die Chancen gewesen, dass die Menschheit eine multi-planetare Art wird.

Die Sorge ist nicht unbegründet: Das 2002 gegründete Unternehmen SpaceX tut sich seit geraumer Zeit schwer damit, Astronauten für die NASA zur Internationalen Raumstation ISS zu fliegen. Die erste Reise war eigentlich für diesen Frühling geplant.

Widersprüchliche Zeichen zu einem möglichen IPO

Der Milliardär spielte am Montag auch die mediale Aufmerksamkeit wegen eines möglichen Börsengangs von SpaceX herunter. Dies, obwohl mit Starlink ein neues kostspieliges Programm am Start steht. Mit diesem will SpaceX Internet via Satelliten zu Konsumenten bringen, welche dieses bis anhin nicht oder nur in geringer Qualität haben.

SpaceX-Managementmitglied Gwynne Shotwell sagte im Februar an einem Event für Privatinvestoren, dass Starlink vermutlich aus SpaceX herausgelöst werde und an die Börse kommen könnte. Dieser Aussage widersprach Musk am Montag nun, indem er behauptete, dass SpaceX nicht an ein IPO denke. Der Fokus liege vielmehr darin, die Satellitenkonstellation funktionsfähig zu machen.

Starlink birgt Potenzial aber auch Risiko

Das neue Satellitengeschäft berge nämlich ein grosses Risiko. Bis jetzt seien alle Firmen, die Satellitenkonstellationen betrieben, untergegangen. Man wolle einfach überleben, so Musk. Doch der geschätzte jährliche Umsatz von Starlink sei mit 30 Milliarden Dollar zehnmal grösser als das Potenzial des Startens von Raketen.

Morgan Stanley schätzt, dass Starlink SpaceX zwischen zehn und fünfzehn Milliarden Dollar kosten wird. Dies zeigt, dass  sich das Unternehmen entweder auf öffentlichem oder privatem Weg Kapital beschaffen muss. CNBC berichtete erst am Montag, dass SpaceX 500 Millionen Dollar bei einer Bewertung von 36 Milliarden Dollar aufnimmt.

(cash/Bloomberg)