"Das war ein toller Ritt für uns ", funkte einer der Weltraumtouristen, der milliardenschweren Gründer und Geschäftsführer des Finanzdienstleisters Shift4 Payments, Jared Isaacman, kurz nach der Landung aus der Crew Dragon Kapsel.

Die vier Weltraumtouristen beendeten damit einen dreitägigen Flug an Bord einer SpaceX-Rakete des von Elon Musk geführten Raumfahrtunternehmens. Es war der erste Flug mit einer rein zivilen Besatzung, der jemals in die Erdumlaufbahn gebracht wurde.

SpaceX teilte in einem Live-Webcast auf dem YouTube-Kanal des Unternehmens mit, die Weltraumtouristen seien in ihrer Crew-Dragon-Kapsel kurz vor Sonnenuntergang im Meer gelandet. Die Wiedereintrittslandung sei voll automatisch gelaufen. Die Weltraumkapsel sei bei ihrem Sturz durch die Erdatmosphäre Temperaturen von fast 2000 Grad an der Außenseite ausgesetzt gewesen. Die Fluganzüge der Weltraumtouristen seien so konzipiert gewesen, dass sie kühl blieben, wenn die Kabine sich aufheizt.

Aus dem SpaceX-Flugkontrollzentrum in einem Vorort von Los Angeles war Applaus zu hören, als sich die ersten Fallschirme öffneten, die die Geschwindigkeit der Kapsel auf etwas über 24 km/h verlangsamten, bevor sie im Wasser aufschlug. Die Live-Übertragung des Unternehmens zeigte Bergungsschiffe, die sich der Weltraumkapsel näherten, die im Wasser trieb. Aufnahmen aus dem Inneren der Kapsel zeigten die Weltraumtouristen offenbar gelassen in ihren Sitzen.

Die Kapsel wurde aus dem Wasser gehievt und auf ein Bergungsschiff verlagert. Die Weltraumtouristen sollen nach ihrem Ausstieg mit einem Hubschrauber zu medizinischen Untersuchungen nach Cape Canaveral geflogen werden.

Ungenannte Summe an Tesla-Gründer Musk gezahlt

Neben Milliardär Isaacman hatten drei von ihm ausgewählte Personen an dem ersten zivilen Weltraumflug teilgenommen: die Geowissenschaftlerin (51) und ehemalige NASA-Astronautenanwärterin Sian Proctor, Arzthelferin und Überlebende einer Knochenkrebserkrankung in der Kindheit Hayley Arceneaux (29), und Luft- und Raumfahrtdateningenieur und Air Force-Veteran Chris Sembroski (42).

Der E-Commerce Milliardär Isaacman hatte eine bislang ungenannte Summe an Tesla-Gründer Musk gezahlt, um sich und seine drei Mitstreiter für drei Tage in die Erdumlaufbahn zu schicken. Das "Time Magazine" beziffert den Ticketpreis für alle vier Plätze auf 200 Millionen Dollar.

Die mit SpaceX konkurrierenden Unternehmen Virgin Galactic von Richard Branson und Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos haben wohlhabenden Weltraumtouristen bisher nur ein kurzes Eintauchen in die Schwerelosigkeit geboten: Ihre jeweiligen Jungfernflüge mit Branson und Bezos an Bord erreichten kurzzeitig die Grenze zwischen Luft- und Raumfahrt, die soganennte Karman-Linie bei rund 100 Kilometern Höhe.

(Reuters)