Im September legten die Gewinne um 21,6 Prozent zu, nach einem Plus von 20,4 Prozent im August, wie das nationale Statistikamt am Montag mitteilte. Dies war der stärkste Anstieg seit November 2023. Der Zuwachs für die ersten neun Monate beträgt damit 3,2 Prozent, nach 0,9 Prozent im Zeitraum Januar bis August.
Ökonomen rieten jedoch zur Vorsicht. Der unerwartete Anstieg sei auch auf eine niedrige Vergleichsbasis aus dem Vorjahr zurückzuführen und daher «mit Vorsicht zu geniessen», schrieben die Analysten von Nomura. Auch ein Statistiker des Statistikamtes verwies auf diesen Basiseffekt. Die positiven Gewinnzahlen stehen im Kontrast zur allgemeinen Konjunkturlage. Die chinesische Wirtschaft war im dritten Quartal so langsam gewachsen wie seit einem Jahr nicht mehr, was vor allem an der schwachen Inlandsnachfrage lag.
Die Daten zeigten zudem deutliche Unterschiede je nach Eigentümerstruktur. So sanken die Gewinne staatseigener Firmen in den ersten neun Monaten um 0,3 Prozent, während sie bei Privatunternehmen um 5,1 Prozent und bei ausländischen Firmen um 4,9 Prozent stiegen.
Die schwache Binnennachfrage belastete insbesondere Unternehmen, die auf frei verfügbare Konsumausgaben angewiesen sind. Der Hersteller traditioneller chinesischer Arzneien Zhangzhou Pientzehuang Pharmaceutical meldete beispielsweise einen Gewinneinbruch von 28,8 Prozent im dritten Quartal.
(Reuters)
