Die Konsumentenstimmung in der Schweiz ist derzeit überdurchschnittlich, wie das Staatssekratariat für Wirtschaft vergangene Woche mitteilte. Gleichzeitig kletterte in der Eurozone die Konsumentenstimmung in diesem Monat gar auf den höchsten Stand seit 16 Jahren.

Das sind beste Voraussetzungen für ein ertragsreiches Weihnachtsgeschäft für die Unternehmen. Davon würden auch zahlreiche börsenkotierte Firmen profitieren. Etwa solche, die im Detailhandel oder im Paket-Lieferbereich tätig sind. Dass diese um Weihnachten einen höheren Absatz erzielen, ist jedoch vielfach bereits im Kurs enthalten. Positiv entwickeln sich diese Valoren nur, wenn die Absätze die gesteckten Erwartungen übertreffen können.

cash stellt fünf typische "Weihnachtsaktien" vor und sagt, ob Kurspotenzial vorhanden ist:

Logitech

Der Waadtländer Computerzubehör-Hersteller ist Weltmarktführer bei kabellosen Peripheriegeräten - das sind etwa Computermäuse, Tastaturen, Lautsprecher, Joysticks oder Webcams. In den letzten fünf Jahren hat sich der Aktienpreis fast verfünffacht, im laufenden Jahr sind es schon satte 40 Prozent.

Das geschätzte KGV 2017 liegt inzwischen bei 27, was zwar nicht mehr günstig, für eine Wachstumsaktie jedoch "sicher nicht zu hoch" ist, wie die Neue Helvetische Bank in einem Kommentar schreibt. Mit einem starken Weihnachtsgeschäft hält die Bank Kurse bis 40 Franken für möglich - zum jetzigen Stand bei knapp unter 36 Franken wäre dies ein Potenzial von immerhin 12 Prozent.

cash-Urteil: Ein Einstieg kann sich noch immer lohnen.

Lindt & Sprüngli

Wer freut sich nicht über Pralinen von Lindt & Sprüngli unter dem Christbaum? Die Antwort lautet: Personen, die auf eine gesundheitsbewusste Ernährung achten. Der Trend hin zu "Healthy Food" macht der Schokolade-Branche in Europa und vor allem in Nordamerika zu schaffen. Im Juli musste Lindt die Guidance für das Jahr beim organischen Wachstum nach unten korrigieren.

Da erstaunt es nicht, dass die Lindt-Titel in diesem Jahr mit einem Zuwachs von 8 Prozent eher unterdurchschnittlich zulegten. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) sieht den fairen Wert der Aktie jedoch um 9 Prozent über dem aktuellen Kurs und hält in einem Kommentar fest: "Das Management und der VR-Präsident haben seit den Halbjahreszahlen fast keine Titelverkäufe getätigt, was eher unüblich ist und als positives Zeichen interpretiert werden kann."

cash-Urteil: Grosse Kurssprünge nach oben zeichnen sich derzeit nicht ab.

Apple

Diesen Herbst bringt Apple erstmals gleich drei neue Smartphones auf den Markt: Das iPhone 8, das iPhone 8plus und das iPhone X. Vor allem letzteres könnte für das Geschäftsergebnis entscheidend sein: Das iPhone X ist mit einem Mindestpreis von 999 Dollar so teuer wie kein Apple-Smartphone zuvor. Konzernchef Tim Cook sagte jüngst, die Vorbestellungen für das iPhone X seien "sehr stark".

Werden die hohen Erwartungen an das Weihnachtsquartal jedoch nicht erfüllt, wird dies auch die Aktie  - sie legte in diesem Jahr bisher 45 Prozent zu - nach unten drücken. Was auffällt: Ganze 85 Prozent aller Analysten empfehlen Apple zum Kauf, bei keiner einzigen Verkaufsempfehlung.

cash-Urteil: Wer an den Erfolg des iPhone X glaubt, kann zugreifen.

Zalando

Zalando hat das Online-Shopping von Kleidern salonfähig gemacht. Besonders gut laufen die Geschäfte um Weihnachten: Im letzten Jahr übersprang das Berliner Unternehmen zwischen Oktober und Dezember erstmals in einem Quartal die Milliardengrenze beim Umsatz. Zuletzt waren die Geschäftszahlen allerdings nicht allzu erfreulich. Hohe Investitionen haben im dritten Quartal gemäss vorläufigen Zahlen einen Verlust beschert. Seit dies bekannt wurde, hat die Aktie ein paar Prozent eingebüsst,  ist aber mit einem KGV 2017 von 76 weiterhin extrem teuer bewertet.

cash-Urteil: Der Wettbewerb in der Branche ist hoch, die Preise tief. Ein Kauf drängt sich nicht auf.

Mattel

Der US-amerikanische Spielzeug-Riese Mattel - Hersteller von Klassikern wie Barbie, Scrabble, Uno oder Fisher-Price - macht schwere Zeiten durch: Ende Oktober wurde ein hoher Quartalsverlust und die Aussetzung der Dividendenzahlungen verkündet. Die Verkäufe sind stark rückläufig, der Aktienkurs ein Trauerspiel: Minus 53 Prozent seit Jahresbeginn. Die Hoffnungen ruhen nun auf einer drastischen Umstrukturierung: Die Kosten sollen in den nächsten zwei Jahren um mindestens 650 Millionen Dollar gesenkt werden. Sehr gute Verkaufszahlen im laufenden Weihnachtsquartal könnten nun einen ersten wichtigen Schritt für den angestrebten Turnaround darstellen.

cash-Urteil: Wer sehr risikofreudig ist und gerne auf kriselnde Firmen setzt, kann einen Einstieg wagen.