Der tückische September hat an der Börse seine Spuren hinterlassen. Schon Mitte August erreichte die kurze, im Juni begonnene Erholung im Swiss Market Index (SMI) ihr oberes Ende. Seit etwa einem Monat geht es abwärts. Während die Mehrzahl der an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen abfällt, halten sich einige Titel ganz gut:

Swiss Re

Nur die Aktien der Swiss Re (+9,9 Prozent) und der UBS (+3,2 Prozent) haben in den vergangenen vier Wochen deutlich zugelegt. Der Rest des Blue-Chip-Marktes entwickelte sich seitwärts oder vor allem abwärts. Der Swiss-Re-Kurs ist angetrieben worden durch das Branchentreffen der Rückversicherer in Monte Carlo, wo die Prognose die Runde machte, dass die Nachfrage nach Versicherungen und die Preise für Versicherungsleistungen noch steigen würden. Zudem spricht der Markt derzeit gut auf Unternehmen in defensiveren Geschäftsbereichen und hohen Dividendenzahlungen an. Die Swiss Re kommt derzeit auf hohe 7,2 Prozent Dividendenrendite. 

Es hat aber auch Kritik gegeben. Das Aktienresearch der UBS attestiert der Swiss Re Verwundbarkeit im Angesicht der Inflation sowie einem im Vergleich zu Branchennachbarn weniger solidem Katastrophenbudget. Mit einer vergleichsweise hohen Verschuldung könnte das Unternehmen bei der Dividende an Limite stossen und muss möglicherweise auf Aktienrückäufe verzichten, schrieb kürzlich ein Analyst der Grossbank, Will Hardcastle.

Nichtsdestotrotz hat die Swiss Re immer noch den Anstrich einer attraktiven Langfrist-Anlage. Als Alternative oder Ergänzung bieten sich die Zurich-Versicherungen an. Die Aktie hat zwar zuletzt  kaum zugelegt, ist aber seit Jahresbeginn die einzige SMI-Aktie im Plus (+7,3 Prozent). Die Dividendenrendite misst sich bei ebenfalls stattlichen 5,1 Prozent. 

Implenia

Der Aktienkurs des Bauunternehmens Implenia hat in den vergangenen vier Wochen um 10 Prozent zugelegt. Noch beeindruckender ist der Kursanstieg seit Anfang Jahr: Mit einem um 42 Prozent höheren Börsenwert ist Implenia derzeit die Schweizer Aktie mit der drittbesten Jahresperformance. Der Swiss Performance Index (SPI) ist seit Anfang Januar um 17,4 Prozent zurückgegangen. 

Die Aktie wird von fünf Analysten in der Schweiz abgedeckt, die alle ein "Hold"-Rating ausgestellt haben. Eine gewisse Zurückhaltung zum Unternehmen, das jahrelang in Schwierigkeiten steckte, bleibt bestehen. Dass Implenia immer noch eine Turnaround-Story ist, zeigt sich daran, dass derzeit keine Dividende bezahlt wird. In den jüngsten Kommentaren zum Halbjahresergebnis - das gut ausfiel - sind aber zahlreiche Stärken des Unternehmens genannt worden. Die Analysten schrieben von einer gestärkten Bilanz, operativen Verbesserungen in allen Divisionen, einer guten Auftragslage sowie einem positiven Ausblick auf die Margen. Im Moment sind diese aber noch dünn. Ein Risiko bildet auch der Immobilienbereich. 

Valiant

Für die Widerstandsfähigkeit eines beträchtlichen Teils der Schweizer Bankaktien gegen die Börsenkrise stehen die Valiant-Banken. Während grosse Teile des Marktes seit Anfang Jahr wegen des Zinsanstiegs unter Druck sind, gehören Banken mit ihren Kreditgeschäften auch zu den Profiteurinnen der geldpolitischen Wende. Die Valiant-Aktie hat in den vergangenen vier Wochen fast 8 Prozent zugelegt. In diesen Zeitraum fällt die Präsentation des Jahresergebnisses, das Ende August vorgelegt wurde.

Helfen könnten der Valiant-Aktie mittelfristige Kostenmassnahmen und eine weitere Expansion des Regionalbankennetzes, das sein Zentrum im westlichen Mittelland der Schweiz hat. Die Analysten von Kepler Cheuvreux sehen einen Schub aber auch durch einen weiteren Zinschritt der Nationalbank voraus. Noch diese Woche dürfte der Schweizer Leitzins auf 0,25 oder 0,5 Prozent angehoben werden. UBS-Analyst Daniele Brupbacher, der Ende August das Rating von "Neutral" auf "Buy" änderte, erwartet für Valiant überdurchschnittliches Gewinnwachstum. 

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