Der Umsatz der ersten neun Monate des Jahres wird bei Ems-Chemie laut Analystenbefragung von AWP auf 1,696 Milliarden Franken fallen. In der Vorjahresperiode wurde ein Umsatz von 1,871 Franken erreicht.
Analysten stellen sich somit auf eine schwache Umsatzentwicklung ein. Starke Währungseffekte und die global gedämpfte Konsumfreude dürfte auch bei dem von der SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher geführten Unternehmen zu einer verhaltenen Nachfrage geführt haben.
Der Auto-Sektor, er steht für rund 60 Prozent der Ems-Umsätze, hat sich zuletzt zwar mit dem Ende der Lieferkettenprobleme und der Lockdowns in China zwar wieder etwas erholt. Gleichwohl gehen Analysten davon aus, dass einige Autokunden erst noch ihre hohen Lagerbestände an Ems-Materialien abbauen, bevor sie wieder grosse Bestellungen deponieren. Vor allem aber das Geschäft mit den Kunden ausserhalb des Autosektors dürfte unter der getrübten Konsumlaune gelitten haben.
Mit der Publikation der Erstquartalszahlen Mitte Juli musste die Gruppe ihre Prognosen für 2023 das zweite Mal in Folge leicht senken. Seither erwartet Ems einen Nettoumsatz und ein Betriebsergebnis unter Vorjahr. Davor hatte die Gesellschaft Werte in Aussicht gestellt, die nur "leicht" zurückgehen.
Ems blickte auch auf ein schwieriges erstes Halbjahr 2023 zurück. Es war von einer zurückhaltenden Konsumentenstimmung und einem starken Schweizer Franken geprägt. Der Umsatz von Januar bis Juni sank um 7,9 Prozent auf 1,18 Milliarden Franken. Der Reingewinn nahm gegenüber der Vorjahresperiode um 13,6 Prozent auf 247 Millionen ab.
Chefin Martullo-Blocher will mit besseren Prozessen auf die schwierig Marktlage reagieren. Es würden alle Prozesse überprüft, um das Unternehmen generell 30 Prozent schneller zu machen. Zudem will das Unternehmen seine Position in China ausbauen - dort wird die Mitarbeiterzahl im Verkauf und in der Entwicklung verdoppelt.
Die Ems-Chemie-Aktien haben seit Jahresbeginn 2 Prozent verloren. Damit schneiden sie leicht schlechter ab als der Gesamtmarkt (SPI) mit einem Minus von rund 1 Prozent. Bereits letztes Jahr entwickelten sich die Titel unterdurchschnittlich.
(AWP/cash)
