Die Valoren der UBS verlieren 1,2 Prozent auf 25,39 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) um 0,3 Prozent nachgibt. 

Vorbörslich notierten UBS noch 0,60 Prozent höher, nachdem die zwei Investmentbanken HSBC und Morgan Stanley das Kauf-Rating der Schweizer Grossbank bestätigt hatten. Beide Banken haben kleinere Anpassungen beim Kursziel vorgenommen: HSBC senkt auf 30 von 31 Franken, Morgan Stanley auf 31 von 33 Franken. 

Nationalbank erhöht Mindestreserve-Erfordernis

Zugesetzt hat den Valoren, dass die Schweizer Nationalbank (SNB) das Mindestreserve-Erfordernis gegen unten angepasst hat. Verpflichtungen aus kündbaren Kundeneinlagen flössen künftig vollständig in die Berechnung ein, teilte die Notenbank am Montag mit. Damit werde die bisher geltende Ausnahme, dass nur 20 Prozent dieser Verpflichtungen für die Berechnung berücksichtigt würden, aufgehoben. 

Die Erhöhung der Mindestreserve-Erfordernisse ist eine recht technische Angelegenheit, weshalb eine Einschätzung der Auswirkungen schwierig und je nach Bank unterschiedlich ist, wie Thomas Stucki auf Anfrage von cash.ch erklärte. «Die SNB bindet mit der Erhöhung der Mindestreserven mehr Giroguthaben der Banken, ohne dass sie diese verzinsen muss. Das reduziert aus ihrer Sicht das Reputationsrisiko der Zinszahlungen an die Banken. Für die Banken sinken dagegen die Zinseinnahmen in einem spürbaren Ausmass.»

Dies dürfte einer der Gründe sein, weshalb es bei UBS zu weiteren Gewinnmitnahmen kommt. Negativ hat sich zudem ein weiterer Analystenkommentar ausgewirkt. BNP Paribas Exane reduzierte ihre Empfehlung für die Aktie von «Outperform» auf «Neutral», wobei die Schweizer Kapitalvorschläge des Bundesrats für unerwarteten Gegenwind sorgten. Das kann grösser sein als bereits eingepreist. Analyst Jeremy Sigee weist darauf hin, dass der geschätzte Bedarf von 15 bis 25 Milliarden US-Dollar an mehr Kapital Aktienrückkäufe gefährden und zukünftige Kapitalmarktrentabilität verwässern könnte. 

Thomas Daniel Marti
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