Während die Daten von Novartis zu einem Cholesterin-Senker freundlich aufgenommen wurden, profitierte Roche auf der anderen Seite nicht von den positiven Studiendaten bei dem potenziell milliardenschweren neuen Medikament Zilebesiran zur Senkung des Blutdrucks. Die Zürcher Kantonalbank beschreibt die Resultate von Zilebesiran zwar überzeugend. Bei fast einer Milliarde Menschen mit unkontrolliertem Bluthochdruck sei das Potential riesig, hält Marcel Brand, deren Pharma-Analyst fest. Roche entwickelt das Medikament zusammen dem amerikanischen Pharmaunternehmen Alynylam Pharmaceuticals.
Einen kurzfristig positiven Boost für den Aktienpreis stellen die positiven Studienresultate allerdings nicht dar. Im Fazit hält die ZKB wegen des geringen Upfront-Payments an Alnylam die Peak-Sales-Erwartung für Zilebesiran bei null. Die Schätzung kann erst erhöht werden, wenn mehrere hundert Hochrisikopatienten in der geplanten Outcome-Studie zu Zilebesiran enthalten sind. «Nach einem Jahr Exposition würden wir auf eine Milliarde Franken Umsatzvolumen gehen, bei einer positiven Outcome-Studie ohne grössere Sicherheitsprobleme sehen wir ein Potential von bis zu zehn Milliarden Franken. Bis dahin vergehen aber mindestens vier Jahre», so die Konklusion des ZKB-Analysten.
Auch bei Multiple-Sklerose-Medikamenten hat Roche das Nachsehen
Wie harzig sich die Pharmapipeline von Roche entwickelt, zeigt auch eine Studie der Deutschen Bank (DB) zu den sich in Entwicklung befindenden Medikamenten zur Behandlung von Multiple Sklerose (MS). Das Research-Team um Emmanuel Papadakis hat die Pipeline von Novartis, Roche und Sanofi jüngst in einer Studie genauer unter die Lupe genommen.
Alle drei Pharmaunternehmen mischen in MS-Bereich an vorderster Front mit: Novartis mit Remibrutibin, Sanofi mit Tolebrutinibund Roche mit Fenebrutinib. Die Resultate der Phase-III-Studien werden bei Novartis 2026 fällig, bei Roche 2025 und Sanofi 2024. Das grösste Potenzial, welches zu einer Höherbewertung der Aktien führen kann, wird von den Analysten Sanofi zugeschrieben.
Bei allen drei Pharmafirmen wird es aber bis nach dem Ende der Phase-III-Studien dauern, bis aussagekräftigere Schlussfolgerungen gezogen werden können. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass dies später im Jahr 2025 der Fall sein wird. In Bezug auf das Umsatzpotenzial fällt Roche aber auch hier im Konkurrenzvergleich ab. «Folglich belassen wir die Spitzenverkäufe der potenzielle Medikamente unverändert bei Novartis mit Remibrutinib bei einer Milliarde Dollar, Sanofi mit Tolebrutinib bei 0,9 Milliarden Euro und Roche für Fenebrutinib bei 0,59 Milliarden Franken.» Damit hat das Roche-Medikament das tiefste Umsatzpotenzial unter den drei Pharma-Schwergewichten.
Die Zürcher Kantonalbank hält immerhin am Rating «Übergewichten» fest. Aber das Fazit beim Blutdrucksenker Zilebesiran sowie dem tieferen Umsatzpotenzial bei den MS-Medikamenten im Konkurrenzvergleich zeigt, wie lang und steinig der Weg von Roche zurück zu einer erfolgreichen Zukunft noch sein kann.
11 Kommentare
"@ toot1:
toot1 Zitat:"..Die Börse hat immer recht. In seinen 15 Jahren als CEO ist es Herrn Schwan und dem VR gelungen (sig!) Roche in den Schlamm zu ziehen..." Wie kann man nur solches zu Papier bringen...
Nun, Schreiben ist das eine, Wissen/Fakten, was ganz anderes:
Facts: Vor 15 Jahren (April 2009) stand Roche I bei CHF 155. 13 Jahre danach (April 2022) dann bei CHF 440! Eine hervorragende Performance. 2024 nun schwankt Kurs zwischen CHF 277 und CHF 242. Der starke CH-Franken hatte dabei erheblichen Einfluss.
Die ausbezahlte Dividende repräsentiert dabei heute eine eindrückliche Rentabilität, ist bedeutend höher als all die Jahre davor und Ausdruck guter Prosperität.
Gruss
Oh je.., Was doch die Herren Jann, Gerber & Co. nicht alles gesagt/gemacht/gewollt hätten müssen..
Tatsache ist und bleibt: ROCHE ist und bleibt eine grossartige Firma welche bis dato (mit VRP Christoph Franz) hervorragend dirigiert, gelenkt, gemanagt wurde. (Zeit von VRP S.Schwan noch zu kurz um bewertet zu werden) Dass Aktienkurse innerhalb eines Jahres sich vervielfachen um danach aber eben so schnell wieder zu verglühen, zu verschwinden mag in SilikonValley wohl passieren, an der Grenzacherstrasse 124 in Basel jedoch sicher nicht. Hier haben (gottseidank!) Langlebigkeit, Über- und Weitsicht, Tradition, Ruhe als auch Verlässlichkeit sichere Oberhand. Die seit Jahrzehnten ausgeschüttete Dividende, zusätzlich deren regelmässige Erhöhung sprechen eine sehr deutliche Sprache. Da muss sich die Familie sicher nicht "was einfallen lassen" wie ein Schreiberling oben meinte.. Dass die Aktienmehrheit sich heute in sehr wenigen Händen der Familie befindet untermauert die Sicherheit und Zuverlässigkeit zusätzlich gegen (zu) schnell denkende Profiteure.. Dass der Aktienkurs jetzt um CHF 233 schwankt ist zwar schade sollte jedoch nicht zum allg. Bashing verleiten sondern vielmehr jetzt zum Aufstocken genutzt werden; in wenigen Jahren wird dieser wieder weit, weit höher liegen, von den zusätzlichen Dividenden ganz zu schweigen!
Alf, das war doch der Ausserirdische aus der US-Fernsehserie…..Das sagt eigentlich alles....
15 Jahre genügen dem Markt, um die Arbeit von Herrn Schwan zu beurteilen. Weiter hilft auch die Erfahrung von der CS. Die Ergebnisse sind bekannt.
Madame "Valera": Herr Schwan ist jetzt in etwa rund ein (1!) Jahr VRP und nicht fünfzehn. Zusätzlich hat Roche in diesen 15 Jahren etliche Jubeljahre welche Sie geflissentlich, abichtlich ausblenden. Wo bleibt Ihre Ausgewogenheit, Ihre Seriosität??
Herr toot1 Ihr Name verrät Sie schon! Haben Sie etwa noch was anderes, wichtiges im Ärmel? Etwas armselig Ihr Beitrag und leider herzlich wenig begründet..
Gruss von einem RO Besitzer
aus dem Ticino
Die Börse hat immer recht. In seinen 15 Jahren als CEO ist es Herrn Schwan und dem VR gelungen, Roche in den Schlamm zu ziehen. Als Belohnung für diese Leistung wurde er 2023 VR-Präsident und hundertfacher Millionär. Strange! Um die Karre mittelfristig wieder tüchtig zu machen, helfen nur radikale Sofortmassnahmen (Strategieüberprüfung bis im Herbst hin oder her): Umfassende personelle Veränderungen im VR (inkl. Abgang Präsident), neuer CEO (Dr. Schinecker - wieder so einer aus der Diagnostiksparte -, ist eher Teil des Problems als der Lösung), Abschaffung der bisherigen Stimmrechts- u. Kapitalstruktur und eine umfassende Kosten/Nutzen-Analyse betreffend Forschungs- und Verwaltungszentrale im Basler Wohlfühlturm. Aber eben, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Die Aktien sind 'chronisch unterbewertet' und die potential der Pipeline 'unterschätzt' (Wortlaut Bernstein SocGen Erstabdeckung).
Roche könnte ein Zeichen setzen und ein Aktienrückkaufprogram starten. Geld ist genug da, die Bilanz enthält ca 90 Millarden 'firepower' (nur J&J hat mehr).
Roche ist zu einer 'show me' Story' verkommen. Die Familie muss sich was einfallen lassen.
Ex Pharma Anlyst
Und Heute Morgen upgrade auf Buy (285) von Kepler Chevreux....