Die Aktie der Biotech-Firma Newron Pharmaceuticals gewinnen am Freitag bis um 10:50 Uhr 1,8 Prozent auf 9,00 Franken hinzu, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,4 Prozent nachgibt. Seit Anfang Jahr hat der Valor 1 Prozent an Wert verloren, während auf Jahresfrist ein Plus von 10,8 Prozent zu Buche steht. 

Die Zürcher Research-Firma Octavian nimmt die Abdeckung für Newron mit der Einstufung «Hold» und einem Kursziel von 11,50 Franken auf. Das Aufwärtspotenzial beträgt knapp 22 Prozent.

Der Analyst von Octavia verweist auf das Potenzial des Schizophrenie-Kandidaten Evenamide, der sich in Phase III als Zusatztherapie für therapieresistente Patienten befindet. Angesichts seines neuartigen Wirkmechanismus und ermutigender Studiendaten könnte das Präparat zu einem neuen Standard in der Behandlung werden, so der Experte. Die entscheidenden Studien sollen 2026 Resultate liefern, eine Zulassung wird ab 2028 erwartet.

Bereits bestünden Partnerschaften in Japan, Asien und Südkorea, während Newron in weiteren Regionen nach Lizenznehmern suche. Trotz langfristigen Umsatzpotenzials von bis zu 1,2 Milliarden Euro sieht der Octavian-Analyst aufgrund begrenzter kurzfristiger Erlöse und Finanzierungsrisiken vorerst allerdings nur begrenztes Kurspotenzial.

Neue Studiendaten vielversprechend

Bereits am Freitag vor einer Woche hatte Newron weitere Angaben zu den im Mittelpunkt stehenden Ergebnisse der Studie 008A zur Wirksamkeit von Evenamide vorgelegt. Zum einen zeige die Studie die «klinisch bedeutsame und statistisch signifikante Wirksamkeit» der Glutamat-Modulation durch die Zugabe von Evenamide, hiess es in einer Mitteilung. Zum anderen sei es die erste Studie, die nachweise, dass die Zugabe eines Antipsychotikums zu einem anderen mit der Verbesserung der Wirksamkeit verbunden sei.

Bei der potenziell zulassungsrelevanten Studie 008A handelt es sich um eine internationale, Placebo-kontrollierte Studie, in der Evenamide als Zusatz zu einem Antipsychotikum der zweiten Generation bei Patienten mit symptomatischer Schizophrenie untersucht wird. Die Patienten sprechen dabei auf ihre derzeitige antipsychotische Medikation, einschliesslich Clozapin, nicht ausreichend an.

«Evenamide wurde in dieser Studie sehr gut vertragen, ohne dass typische antipsychotische Nebenwirkungen auftraten», schrieb Newron weiter. Für eine weitere Untersuchung ist nun die Aufnahme von mehr als 600 Probanden in 20 Ländern geplant, um sowohl die kurzfristige als auch die langfristige Wirksamkeit zu bewerten. 

(cash/AWP)