Die Aktien des Solarmodulherstellers Meyer Burger verlieren am Dienstagmorgen 9 Prozent auf 0,1612 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,2 Prozent tiefer steht. In den letzten zwölf Monaten hat die Aktie von Meyer Burger 70 Prozent an Wert eingebüsst.

Der Grund für den Absacker am Dienstag liegt bei Jefferies. Die US-Investmentbank senkt das Kursziel um 60 Prozent von 0,75 auf 0,30 Franken. Das Rating lautet aber weiterhin "Kaufen". 

Bereits Mitte Dezember hatte eine Kurszielhalbierung der UBS für Aufsehen gesorgt. Damals erwartete der zuständige Analyst, dass die europäischen Aktivitäten von Meyer Burger weiterhin unter der Gewinnschwelle operieren. Die UBS war der Meinung, dass regulatorische Unterstützung wahrscheinlich notwendig sei, um das Geschäft von Meyer Burger langfristig aufrechtzuerhalten. 

Der zuständige Analyst von Jefferies nimmt die radikale Kurszielanpassung vor, weil er seine Schätzungen aufgrund der anhaltenden Verzögerungen bei der regulatorischen Entscheidung aus Deutschland deutlich gesenkt hat.

Trotz fehlender Neuigkeiten in Bezug auf Fusionen und Übernahmen sieht er Meyer Burger bei einem derart tiefen Aktienpreis als "interessantes Ziel", insbesondere angesichts des Anlagen-Know-hows und der Betriebskapazitäten. Das Unternehmen aus Thun ist an der Börse mit knapp 620 Millionen Franken kapitalisiert. 

Meyer Burger mit knapp 620 Millionen Franken bewertet

Meyer Burger hatte im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatzsprung verbucht. Wegen der schwierigen Marktlage schrieb das Unternehmen aber wieder rote Zahlen. Wie jüngst angekündigt, verzichtet Meyer Burger auf Gewinnprognosen für das Gesamtjahr. Operativ seien im aktuellen Geschäftsjahr aber 800 Megawatt an Solarmodulen möglich. Mit einer Produktion von über 300 Megawatt an Solarmodulen stieg der Umsatz auf 96,9 Millionen Franken (Vorjahr: 56,7 Millionen Franken).

Die Ergebnisse des ersten Halbjahres waren aber von einer herausfordernden Marktsituation, Abschreibungen und Kosten für den Hochlauf der Produktion in Deutschland und den Ausbau der Anlage in den USA geprägt, wie das Unternehmen mitteilte. In Folge kam das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) im angekündigten Rahmen bei minus 43,3 Millionen Franken zu stehen, nach einem weniger hohen Defizit von 24,4 Millionen vor einem Jahr. Unter dem Strich steht für das Halbjahr 2023 ein Verlust von 64,8 Millionen Franken.

Die nächsten Zahlen (Ergebnis 2023) werden am 14. März publiziert.

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP.

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