Mit einem Minus von knapp 63 Prozent seit Januar zählt die AMS-Aktie zu den 20 schwächsten Titeln an der Schweizer Börse SIX in diesem Jahr. Vom Rekordhoch vom Frühling 2018 bei etwas mehr als 80 Franken aus betrachtet, errechnet sich sogar ein Minus von mehr als 90 Prozent.

Nach der Zahlenveröffentlichung vom Mittwoch hagelt es bei AMS Osram überdies nun massiv Kurszielreduktionen. Die Deutsche Bank etwa kommt auf einen fairen Aktienkurs von 7,50 (zuvor 8,50), die Bank of America auf 7,40 (zuvor 9,10) Franken, Jefferies auf 6,80 (zuvor 8) Franken, Kepler Cheuvreux auf 6,50 (zuvor 8,50) Franken und Research Partners sogar nur noch auf 6 (zuvor 6,50) Franken. Die jeweiligen Anlageurteile reichen dabei von "Hold" bis "Underperform", was einer Verkaufsempfehlung gleichgestellt ist.

Diese Abwärtsanpassungen sind eine Folge der enttäuschenden Margenvorgaben für das laufende vierte Quartal. Zudem sah sich der Sensorenhersteller gezwungen, die erst im April kommunizierten neuen Mittelfristziele nach unten anzupassen (cash berichtete).

Einzig die Bank Vontobel macht keine Anstalten, ihre Kaufempfehlung oder das 15 Franken lautende Kursziel zu überdenken. Die Zürcher Bank räumt zwar ein, dass AMS Osram mit schwierigen Absatzmärkten konfrontiert ist und das Wachstum wegen der schwachen wirtschaftlichen Bedingungen auch im nächsten Jahr gedämpft bleiben dürfte.

Micro-LED-Projekt ein wichtiger künftiger Wachstumstreiber

Ihres Erachtens ist die Korrektur bei den Lagerbeständen im Geschäft mit Automobilherstellern jedoch weit vorangeschritten. Das wiederum dürfte die Produktionsauslastung im kommenden Jahr unterstützen. Auch die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen sowie die geringeren Investitionen sollten helfen.

Die Zuversicht der Bank Vontobel beruht Micro-LED-Projekt von AMS. Für dieses konnte der Sensorenhersteller kürzlich eine Vorauszahlungsvereinbarung mit einem Grosskunden abschliessen. Aus Vontobel-Sicht unterstreicht die Vereinbarung die Glaubwürdigkeit und die strategische Bedeutung des Projekts.