Nach zuletzt drei Anstiegen in Folge sank der Einkaufsmanagerindex nun auf 50,1 Punkte nach 50,9 Zählern im März, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Mittwoch zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen geringeren Rückgang auf 50,3 Punkte erwartet. Das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer liegt damit nur noch minimal über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. «Gebremst wurde der Aufwärtstrend von einem beschleunigten Auftragsrückgang und der schwindenden Zuversicht beim Jahresausblick, der auf den tiefsten Wert seit knapp zweieinhalb Jahren absackte», hiess es.
Bei den Dienstleistern fiel das Barometer stärker als erwartet auf 49,7 Punkte, nach 51,0 Zähler im März. Der Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit der Industrie kletterte - unterhalb der Wachstumsschwelle - minimal um 0,1 auf 48,7 Punkte und erreichte somit ein 27-Monatshoch. «Statt einzubrechen wurde die Produktion sogar zum zweiten Mal in Folge ausgeweitet, und das noch deutlicher als im März», sagte Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB), der Sponsorin der Umfrage. Auch der Stellenabbau habe sich verlangsamt. Die Hersteller konnten demnach ihre Gewinnmargen dank niedrigerer Kosten steigern - auch dank der Möglichkeit, die Verkaufspreise stärker als im Vormonat anzuheben.
«Das verarbeitende Gewerbe scheint sich besser zu schlagen als erwartet», betonte de la Rubia. «Trotz der Einführung allgemeiner Zölle von zehn Prozent und Autozölle von 25 Prozent durch die USA Anfang April wirken die meisten Industrieunternehmen in der Eurozone nicht allzu beunruhigt.»
(Reuters)